Größter EU-Provider drängt nach AT
Der italienische Internetkonzern Tiscali, der zuletzt mit massiven Zukäufen für Schlagzeilen sorgte, will nun auch in Österreich "groß einsteigen".
Seit Jahresbeginn war der nach eigenen Angaben mit 16 Millionen registrierten Kunden größte europäische Provider über die akquirierten Anbieter surfEU und Nacamar in Österreich vertreten.
Nun will Tiscali in Österreich "kräftig expandieren" und bis Jahresende unter die drei größten Internetanbieter des Landes aufsteigen.
Unter den Akquisitionen Tiscalis waren unter anderen Planet Interkom, Liberty Surf, surfEU und Line One.

Akquisitionen und Wachstum
Die Expansionspläne soll der ehemalige A-Online-Chef Dieter Haacker [36] umsetzen.
Er wolle als Tiscali Österreich-Geschäftsführer den Kundenstamm von Tiscali Österreich von derzeit mit 40.000 privaten Internetkunden "mit eigenem Wachstum und durch den Gewinn von Kundenstämmen" erweitern, sagte Haacker heute.
Dieter Haacker leitet seit vergangenen Dienstag die österreichischen Geschicke des italienischen Konzerns. Mit seinen größten Konkurrenten in Österreich ist der gebürtige Deutsche gut vertraut.
Geschäftsführer der Telekom-Internettochter A-Online [damals noch Highway 194, heute Jet2Web Internet] war Haacker von 1998 bis April des Vorjahres. Kurzeitig war Haacker auch Leiter der UPC-Telekabel-Internettochter Chello. Zuletzt war Haacker als Geschäftsführer der Wiener Public Voice TelekommunikationsgmbH tätig. Um den Titel des größten Providers in Europa streitet sich Tiscali allerdings mit T-Online.

Umsätze
Tiscali hat im 1. Quartal 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum international seine Internet-Zugangs-Umsätze um 536 Prozent gesteigert.
Monatlich generiert Tiscali nach eigenen Angaben "einen Internet-Verkehr von über 3,4 Milliarden Minuten" und "zieht über 9,5 Millionen Besucher" auf seine Sites.
