VoiceStream-Übernahmezeitpunkt steht
Telekom-Chef Ron Sommer steht kurz vor einem seiner wichtigsten Ziele. Nach der Hauptversammlung des Bonner Telekom-Konzerns Ende Mai kann er endlich "sein jüngstes Kind" in der T-Familie begrüßen: den US- Mobilfunkbetreiber VoiceStream.
Der 31. Mai, wenige Tage vor Pfingsten, soll der Übernahmezeitpunkt sein, bestätigte heute ein Konzernsprecher.
Dass der geplante US-Zukauf, der inzwischen in den USA alle Hürden genommen hat, kurz vor Torschluss noch platzen könnte, glauben inzwischen selbst die ärgsten Zweifler nicht. Auch der Kurseinbruch der T-Aktie wird den Einstieg der Telekom auf dem lukrativen US-Markt nicht mehr vereiteln, sind sich die Experten sicher.
VoiceStream-Kauf nimmt nächste HürdeTeurer Einkauf
"Ich lass mir darüber keine grauen Haare wachsen", sagte Sommer vor wenigen Wochen auf die Frage, ob die arg gebeutelte T-Aktie die US-Akquisition noch gefährden könnte.
Im Kaufvertrag haben Telekom und VoiceStream eine Klausel eingebaut, die den Aktionären des US- Unternehmens ein Rücktrittsrecht einräumt, wenn die T-Aktie an sieben zufällig ausgewählten Handelstagen 15 Tage vor Abschluss des Deals unter 33 Euro sinkt.
Dass die T-Aktie in den kommenden zwei Wochen allerdings noch den Sprung auf über 33 Euro schafft, gilt als unwahrscheinlich. Das Papier dümpelt seit Wochen unter 30 Euro.
Damit nicht genug: Nach der Übernahme könnte erneut eine Talfahrt einsetzen, wenn ehemalige VoiceStream-Aktionäre ihre neue erworbenen T-Aktien gleich wieder auf den Markt werfen. So rechnete die Telekom kurzfristig mit einem Rückfluss von 120 bis 150 Millionen Aktien, etwas mehr als zehn Prozent des gesamten Kaufpakets.
VoiceStreamVerdauungsnickerchen
Die Übernahme ist für Sommer zugleich eine Zäsur. In den kommenden Monaten will er die Milliardenzukäufe "erst einmal verdauen".
