20.04.2001

BESTÄTIGUNG

Bildquelle: ta

Telecom Italia will Sundt ablösen

Der Chef der Telecom Italia [TI], Roberto Colaninno, hat in einem Interview mit der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" zu den seit Monaten andauernden Spekulationen um eine Ablöse von Heinz Sundt, dem Vorstandsvorsitzenden der Telekom Austria [TA], an der die TI 29,8 Prozent hält, Stellung genommen und dabei hartnäckige Gerüchte zumindestens teilweise bestätigt.

"Der Aufsichtsrat wird einen Generaldirektor ernennen, mit dem wir und die Regierung einverstanden sind", sagte Colaninno.

Colaninno bestätigte zudem, dass er Finanzminister Karl-Heinz Grasser [FPÖ] sowie ÖIAG-Vorstand und TA-Aufsichtsratsvorsitzenden Johannes Ditz getroffen habe:

"Wir haben uns über eine Führungsstrategie geeinigt, die uns mehr einbezieht. Wir planen künftig monatliche Treffen, um die Unternehmensperformance zu messen. Die Geschäftsergebnisse werden auch künftig öfter im Aufsichtsrat zur Sprache kommen", sagte Colaninno.

Aufstockung erwünscht

Die TI ist laut Colaninno auch bereit, den Anteil an der TA aufzustocken, sollte sich die österreichische Regierung, die über die ÖIAG noch 47,8 Prozent an der TA hält, zu einer Reduzierung ihrer Beteiligung entschließen:

"Wenn sich die Regierung zu einer Senkung ihrer Beteiligung entschließt, sind wir bereit, unsere zu steigern, natürlich wenn es möglich ist. Österreich bleibt für uns strategisch wichtig, weil es ein Tor in Richtung Mitteleuropa ist", betonte Colaninno.

Internationale Strategie

Der TI-Chef will außerdem die ausländischen Interessen seiner Gruppe erweitern und dabei auf lokale Manager setzen:

"Die internationalen Aktivitäten unserer Gruppe werden tief greifend geändert. Alle Mobilfunkbetreiber sind bereits unter der Kontrolle von TIM. Jetzt müssen wir lernen, jedes Land auf lokaler Ebene zu verwalten und die Strukturen zu entbürokratisieren. Der Erfolg einer Telekommunikationsgruppe hängt vom menschlichen Kapital ab. Man kann nicht alles aus Rom leiten", sagte Colaninno.