Telecom Italia will Jet2Web-Mehrheit
Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, will sich Telecom Italia [TI], der Minderheitsaktionär der Telekom Austria, bereits bei der nächsten Aufsichtsratsitzung im Mai die Mehrheit am österreichischen Telekom-Anbieter sichern.
Zeitgleich soll der vierköpfige Vorstand des Unternehmens ausgetauscht werden.
Die gerade anlaufenden Umstrukturierungen innerhalb des TI-Konzerns sollen dabei kein Hindernis sein: "Ein allfälliger Wechsel in der Telekom Austria wird unabhängig von den Veränderungen in der Telecom Italia passieren", sagt TI-Sprecherin Daniela Bracco in dem Bericht.
Eigentumsverhältnisse an der Telekom Austria
Der österreichische Staat hält derzeit 47,8 Prozent an der
Telekom Austria, die Telekom Italia 29,8 Prozent. Die übrigen
Anteile werden an der Börse frei gehandelt. Der Konzern hat eine
Marktkapitalisierung von rund 2,8 Milliarden Euro.

Profil: "Bilanzzahlen besser als erwartet"
Laut "profil" vorliegenden Informationen sind die Bilanzzahlen der Telekom Austria für das Geschäftsjahr 2000, die nächste Woche präsentiert werden, besser ausgefallen als zuletzt erwartet.
Demzufolge beträgt das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern [EBITDA] nun 14,5 Milliarden, das Betriebsergebnis minus 4 Milliarden und das Jahresergebnis minus 6 Milliarden Schilling.
Nach einer Gewinnwarnung Mitte Jänner wurde zuletzt ein Minus von sieben Milliarden Schilling erwartet.
Rückstellungen teilweise nicht anerkannt
Die Verbesserung ergibt sich aber nur dadurch, dass das
amerikanische Rechnungswesen US-GAAP einen Teil der geplanten
Rückstellungen nicht anerkennt, die nun in die Bilanz des laufenden
Gschäftsjahres 2001 gepackt werden. Insider befürchten daher, dass
Telekom Austria auch im laufenden Jahr die Gewinnzone nicht erreicht
wird.

