Telecom Italia ist Schutz vor Übernahmen
Dem bevorstehenden umfangreichen Konzentrationsprozess in der Telekom-Branche werde sich die Telekom Austria [TA] als ein kleiner, lokaler Player nicht entziehen und diesen auch nicht aktiv steuern können, sagte TA-Generaldirektor Heinz Sundt gestern Abend in der ZiB2.
Die TA ist, nicht zuletzt wegen ihres Sperrminoritäts-Aktionärs Telecom Italia, laut Sundt aber kein Übernahmekandidat.
Dass die TI selbst als Spekulationsobjekt des Eigners Olivetti gilt, klammerte Sundt dabei aus.

Überraschung
Für die TA, die Mitte Jänner mit einer Gewinnwarnung für das Jahr 2000 überrascht hatte, war diese Entwicklung zwei Monate davor - beim Börsengang in Wien und New York - nach Angaben von Sundt noch nicht absehbar.
Auch sei vor dem Going-public die darauf folgende allgemeine internationale Schwäche der Telekom-Titel nicht vorhersehbar gewesen, betonte Sundt
"Als wir die Entscheidung für den Börsengang trafen, gab es kein Hindenken für eine solche Entwicklung, die den gesamten Sektor betrifft", so Sundt.
Was die TA selbst angeht, seien erst im Jänner neben geringfügigen Umsatzabweichungen etwa auch legistische Änderungen absehbar gewesen, die sich auf bereits abgeschlossene Verträge im vergangenen Jahr ausgewirkt hätten.
Telekom-Elend
Die TA-Aktie hatte am Mittwoch in Wien um 3,59 Prozent auf 6,17 Euro nachgegeben. Noch stärker in Mitleidenschaft gezogen war am Mittwoch die Aktie der Deutschen Telekom, die - auch wegen einer Herabstufung durch Moody's - sogar um 6,22 Prozent auf 28,66 Euro nachgab. Die France-Telecom-Titel gaben am Mittwoch wegen des schwierigen Börsendebüts ihrer Mobilfunktochter Orange fast sieben Prozent auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren nach.