16.03.2001

120 MILLIONEN

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Trotz Scheidung gute Partner

Die kolportierten Zahlen von 120 Millionen ATS seien nicht unbedingt als Kaufpreis für die 70.000 Internet-Kunden von Lion.cc zu betrachten, sagte Eduard Zehetner, CEO von Jet2Web Internet, vielmehr als "eine Zahlung, die ein bestimmtes Kooperationsverhältnis beendet".

Es wurden ganz einfach "Dinge auseinander gezogen, die auseinander gezogen gehören", so Zehetner weiter, in einem Deal, mit dem beide Seiten leben könnten, ergänzte Heinz Lederer, Marketingvorstand von Lion.cc.

Die TA braucht ihrer Absichtserklärung, sich mit 6,25 Prozent an Lion zu beteiligen, nicht nachzukommen, erhält die genannten Kunden und die Partnerbörse Love.at.

Die neue Partnerschaft

Daher sehe das neue Partnerschaftsmodell zwischen Lion.cc und Jet2Web Internet für die Zukunft so aus: Der Kunde surfe via Jet2Web und kaufe bei Lion.cc.

Für Lion sei das Kerngeschäft "Content, Community und E-Commerce", so Lederer, zusätzlich wolle man sich "im Finanzdienstleistungsbereich sehr stark aufstellen".

Des Weiteren habe man "die Südosteuropa-Tangente eingeschlagen" und sei über Ungarn und Kroatien "relativ zügig unterwegs in Richtung Bulgarien" - eben dorthin, wo die Westdeutsche Allgemeine, die 35 Prozent an Lion.cc besitzt, überall Beteiligungen hält.

Zahlen und Daten

Der angeschlagene Lion, dessen EBITDA [Betriebsergebnis vor Abschreibungen] sich in den ersten drei Quartalen auf minus 25,6 Millionen Euro [352,2 Mio. ATS] belief, sieht im E-Commerce-Bereich auch künftig die größte Einnahmequelle.

Jet2Web Internet hat derzeit rund 350.000 Internet-Kunden, pro Woche kämen einige 1.000 dazu, berichtete Zehetner.

Zu den derzeit rund 50.000 ADSL-Kunden kämen pro Woche zwischen 1.000 und 3.000 Kunden. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 160 Mitarbeiter, bis Jahresende sollen es rund 220 werden.