Mobilkom will nicht "Jet2Web" heißen
Hätte die Telekom Austria auf die FuZo-Leser gehört, wäre das nicht passiert: Als an dieser Stelle im letzten Sommer rund drei Wochen vor der offiziellen Vorstellung des neuen Namens "Jet2Web" darüber berichtet wurde, waren die Reaktionen durchwegs negativ - viele Leser fanden die Idee sogar so abwegig, dass sie den Bericht für eine Ente hielten.
Die interne Diskussion um den Namen der neue Dachmarke, die von Anfang an auch im Konzern umstritten war und deren Bekanntheitsgrad zu Wünschen übrig lässt, eskaliert offensichtlich momentan und wird jetzt auch öffentlich ausgetragen - was der Marke weiteren Schaden zufügen sollte.
In der Diskussion um die Zukunft der seit einem halben Jahr für den gesamten Telekom-Austria-Konzern propagierten Marke "Jet2Web" bezieht Mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic klar Stellung: "Die Mobilkom braucht keine neue Marke, wir haben bereits 'A1' und 'Be free' als gut funktionierende Brands."
Zweck der Umbennenung und des neuen Designs war laut dem ehemaligen TA-Generaldirektor Werner Kasztler das Image der TA von traditionellen Begriffen "wie etwa der Postkutsche" zu entfernen, um der zukünftigen Ausrichtung der TA-Aktivitäten gerecht zu werden.

Eigene Marken stärken
Die Mobilkom trägt die Marke "Jet2Web" laut Nemsic zwar mit, um die neue Vision der Telekom Austria zu veranschaulichen, die Marken "A1" und "Be free" mit dem Absender Mobilkom müssten jedoch auch in Zukunft gehalten und gestärkt werden, betonte Nemsic gegenüber der APA.
"Der Kunde will nicht immer alles in Gelb haben, nur die bunten Vögel gewinnen", so der Mobilkom-Generaldirektor.
Man dürfe nicht alles über einen Kamm scheren, so Nemsic. Die Idee einer neuen Marke für die häufig negativ behaftete Telekom sei gut, die Mobilkom habe aber mit einer bereits erfolgreichen Marke eine andere Ausgangsposition.

In den Sand
Der "Standard" berichtete gestern sogar von internen Informationen, denen zufolge "man drauf und dran sei", die Marke wieder abzuschaffen.
Eine Untersuchung habe ergeben, dass die Marke - bis sie sich in den Gehirnen der Menschen endlich festgesetzt habe - bereits technologisch passe und überhaupt altmodisch sei, da in naher Zukunft die hohe Geschwindigkeit eines Internet-Zugangs normal sein werde.
Sollte sich diese Erkenntnis operativ durchsetzen, wären geschätzte 2,4 Milliarden ATS fehlinvestiert worden, heißt es im Bericht.