Apple-Showdown in San Francisco
Mit Spannung wird erwartet, mit welchen Produktinnovationen Apple heute auf der MacWorld Expo in San Francisco aufwarten wird, um dem Unternehmen nach den Gewinnwarnungen der jüngsten Vergangenheit wieder steigende Umsatzzahlen zu bescheren.
Bekanntlich hatte der Absturz der Apple-Aktie im Herbst den Niedergang der Tech-Börsen eingeläutet.
Beobachter erwarten schnellere Powerbooks und ein schneidiges neues Betriebssystem - Marktanalysten hingegen bezweifeln, ob das für einen durchschlagenden Erfolg reichen wird.
Seit Steve Jobs im Jahr 1997 den Chefsessel wieder eingenommen hat und Apple nicht zuletzt dank einer Milliardeninfusion von Microsoft wieder flott geworden ist, stehen dem Unternehmen ohne kräftige neue Impulse erstmals wieder düstere Zeiten bevor.
Denn das Flaggschiff der letzten Apple-Produktrunde,
der G4-Cube, wurde nie zum erhofften Verkaufsschlager. Während
konventionelle PCs im vergangenen Dezember auf rund 25 bis 30
Prozent weniger Nachfrage stießen als noch ein Jahr zuvor, waren es
bei Apple-Computern gleich ganze 40 Prozent.


Der Mac soll wieder unentbehrlich werden
Die Anzeichen verdichten sich, dass Apple die Kernstrategie der vergangenen Jahre verlassen und sich auf die Entwicklung von Killeranwendungen für Macintosh-Hardware konzentrieren will.
Nicht näher deklarierten Quellen zufolge glauben CEO Steve Jobs und andere Apple-Manager nicht mehr, dass Apple allein auf der Hardware-Ebene mit den Wintel-Giganten konkurrieren kann.
Stattdessen soll es bahnbrechende Programminnovationen geben, die es Computerusern schlicht unmöglich machen, ohne einen Mac zu leben. Damit sollen Wintel-User dazu verführt werden, ihrem Hardwaremix auch einen Mac hinzuzufügen.
Der Betriebssystemnachfolger Mac OS X
soll noch leistungsfähiger und benutzerfreundlicher sein als
bisherige Betriebssysteme von Apple und auf allen aktuellen
Apple-Systemen lauffähig sein. Nach eigenen Angaben handelt es sich
bei Mac OS X um den größten Sprung in der Softwaretechnologie seit
fünfzehn Jahren.

Darwin, der Opensource-Kern
von Max OS X basiert auf FreeBSD und Mach-3.0-Technologien. Auch
Apple beteiligt sich intensiv an der Weiterentwicklung von Darwin.
Ursprünglich für PowerPC-basierende Macintosh-Computer gedacht, ist
auch die Portierung auf die Intel-Plattform in vollem Gange.

Gerüchte um Audio-Pendant zu iMovie
Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge plant Apple die Einführung einer Musiksoftware namens iMusic, die unter anderem Aufnahme und Wiedergabe von MP3-Dateien beherrschen soll.
Ohne genaue Details zu verraten, soll Steve Jobs ein neues Softwarepaket angedeutet haben, das auf derselben anspruchsvollen Ebene wie die erfolgreiche Filmschnittsoftware iMovie steht und "das Tollste sein wird, was Apple jemals herausgebracht hat".
Apple legt sich jedenfalls wesentlich intensiver ins Zeug, seine Hardware mit attraktiven Softwareprodukten zu bündeln. Es darf mit Spannung erwartet werden, ob es Steve Jobs gelingt, dem alten Biss wieder zum Durchbruch zu verhelfen.