10.07.2000

ILOVEYOU

Bildquelle:

Urheber eines Love-Virus-Ablegers gefasst

Das deutsche Bundeskriminalamt [BKA] ist dem Urheber des Computervirus "Fireburn" auf die Spur gekommen.

Ein 18 Jahre alter Berufsschüler aus Ratingen [Nordrhein-Westfalen] soll in einer E-Mail vom 29. Mai eine Variante des bekannten "ILOVEYOU"-Virus in Umlauf gebracht haben. Der Tatverdächtige müsse mit einer Geldstrafe oder bis zu fünf Jahren Haft wegen Datenveränderung und Computersabotage rechnen, sagte eine Sprecherin des BKA.

"Fireburn" verbreitet sich wie der "ILOVEYOU"-Virus bei Windows-PCs über das Microsoft-Programm "Outlook". "ILOVEYOU" hatte weltweit nach Schätzungen Milliardenschäden verursacht.

"Echt geil"

Bei "Fireburn" werden die Computernutzer aufgefordert, angehängte Bilddateien pornografischen Inhaltes zu öffnen ["Hi, wie geht's dir? Guck dir mal das Photo im Anhang an, ist echt geil bye, bis dann.."] Bei den vermeintlichen Pornobildern handelte es sich aber nicht um Bilddateien, sondern um VBS-Programme, die den Computer manipulieren.

Keine Angaben zur Spurensuche

Neben der Änderung von Windows-Systemdateien wurde damit unter anderem die Tastatur stillgelegt. Auf dem Bildschirm der PC erschien der Hinweis "I'm proud to say you are infected by Fireburn".

Wie die BKA-Fahnder dem 18-Jährigen auf die Spur gekommen sind, wollte die Sprecherin nicht sagen. Am vergangenen Freitag hatten Beamte die Wohnung des Verdächtigen durchsucht und zwei Computer, Disketten und schriftliche Unterlagen über das Programmieren von Viren beschlagnahmt. In der Vernehmung habe er die Tat gestanden.

Der Mann hatte gestanden, eine angebliche Liste mit "ILOVEYOU"-Viren verschickt zu haben, die nicht geöffnet werden dürften. Tatsächlich enthielt diese Datei der vermeintlichen "Anti-Virus-GmbH" aber einen Code, der in den infizierten Computern wichtige Dateien und Dokumente löschte. Insgesamt seien bereits rund 50 Varianten des ursprünglichen "ILOVEYOU"-Virus festgestellt worden, teilte das BKA mit.