SAP denkt über Betriebsferien nach

Finanzkrise
14.10.2008

"Das hat uns alle überrascht."

Der deutsche Software-Konzern SAP kann die Auswirkungen der Finanzkrise auf das Geschäft noch nicht einschätzen.

"Wir wissen nicht, wie lange die Krise dauert und wie tief sie unsere Branche trifft", sagte Kovorstandschef Leo Apotheker am Dienstag bei einer Konferenz in Berlin. Noch nie vorher habe sich eine Krise so schnell ausgebreitet. "Dies war nicht vorhersehbar. Das hat uns alle überrascht." Apotheker betonte aber, das SAP-Geschäftsmodell sei solide und völlig gesund.

Sparprogramm als Vorsichtsmaßnahme

Apotheker nannte das Sparprogramm mit Einstellungsstopp und Reisebeschränkungen eine reine Vorsichtsmaßnahme. Mit dem Betriebsrat werde auch über einen allgemeinen Betriebsurlaub um Weihnachten und Silvester in Deutschland gesprochen. Geplante Investitionen etwa in Russland seien von dem Programm aber nicht berührt.

SAP hatte vor gut einer Woche von einem Nachfrageeinbruch berichtet. Die Kunden hätten Aufträge zwar nicht storniert, aber auf Eis gelegt. Daher seien die um einmalige Akquisitionseffekte bereinigten Software-Lizenz- und -Wartungserlöse im dritten Quartal nur um 16 bis 17 Prozent gestiegen. Die SAP-Aktie war daraufhin eingebrochen.

Letzte Woche hatte das Management die Mitarbeiter dazu aufgerufen, auf einen Teil ihres Urlaubs zu verzichten.

(APA | Reuters)