Microsoft sucht Verbündete
Der Software-Konzern Microsoft hat weiterhin das Suchmaschinengeschäft von Yahoo im Visier und sucht Partner für eine Übernahme.
Microsoft habe bereits mit Time Warner und News Corp gesprochen, berichtete das "Wall Street Journal". Der Software-Riese wolle einen zweiten Anlauf zur Übernahme des Suchmaschinengeschäfts von Yahoo übernehmen, so die Zeitung unter Berufung auf mit den Überlegungen vertraute Personen.
Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass aus den bisher nur vorläufigen Gesprächen eine Vereinbarung mit Yahoo hervorgehe. Bei Microsoft war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Microsoft hatte Yahoo zunächst für mehr als 47 Milliarden Dollar ganz kaufen wollen. Als Yahoo ablehnte, strebte Microsoft als Alternative den Kauf eines 16-Prozent-Anteils sowie des Yahoo-Suchmaschinengeschäfts an. Doch auch dieses Vorhaben scheiterte am Widerstand des Yahoo-Managements. Yahoo ging unmittelbar danach eine Werbeallianz mit Google ein.
Yahoo hatte Mitte Juni einen Schlussstrich unter die Verhandlungen mit Microsoft gezogen. Der alleinige Verkauf der Suchfunktion an Microsoft sei nicht im Interesse der Aktionäre, erläuterte Yahoo damals.
Justizministerium untersucht Werbeallianz
Das US-Justizministerium leitete einem Bericht der "Washington Post" zufolge unterdessen eine formale Kartelluntersuchung ein.
Damit war gerechnet worden, da Google mit einem Anteil von mehr als 60 Prozent den Suchmaschinenmarkt dominiert und Yahoo mit knapp 17 Prozent auf Platz zwei liegt.
Gegen die Yahoo-Kooperation mit Google hatte auch Microsoft kampagnisiert. Es sei zu befürchten, dass Google und Yahoo aufgrund ihrer marktbeherrschenden Stellung künftig die Preise für Online-Werbung festsetzen könnten, hieß es in einer E-Mail des Konzerns an Interessenvertreter in Washington.
(Reuters)