Windows und Office gehen ins Netz
Microsoft wird künftig sein Betriebssystem Windows sowie seine Bürosoftware Office mit einem neuen Online-Angebot verknüpfen.
Das kündigte Gates am Dienstag in San Francisco an. Die Angebote "Windows Live" und "Office Live" sollen durch Abogebühren, aber auch durch Werbeumsätze finanziert werden.
"Das Live-Zeitalter hat gerade erst begonnen", sagte Gates. "Das ist ein neuer Weg, sich mit Software zu beschäftigen, ein besserer Weg, der viele neue Möglichkeiten eröffnet."
Der Softwaregigant will nach Einschätzung von Experten mit der Initiative vor allem neuen Wettbewerbern wie Google und Spezialanbietern wie Salesforce.com entgegentreten. Dabei besinnt sich das Unternehmen auf seine beiden Cash-Cows Windows und Office, um dem jungen Mitbewerb Paroli zu bieten.
Software über das Internet
Auf der Basis der neuen Internet-Strategie bietet Microsoft somit
erstmals Bürosoftware über das Internet an. "Office Live" ersetze
aber nicht die herkömmlichen Office-Programme wie die
Textverarbeitung Word, sagte der Deutschland-Chef von Microsoft,
Jürgen Gallmann.

Werbefinanziert oder bezahlt
Die für den Anwender kostenlose und durch Werbung finanzierte Version "Office Live Basic" umfasse einen Speicherplatz im Web von 30 Megabyte, fünf E-Mail-Adressen und ein Werkzeug zum Erstellen einer Website inklusive der Domain.
Bei "Office Live Essentials" werde der Speicherplatz auf 500 Megabyte und die Anzahl der E-Mail-Adressen auf 50 ausgeweitet. Bei "Office Live Collaboration" stehe die Zusammenarbeit in einem Unternehmen oder mit Partnern und Kunden im Vordergrund. Zu den Preisen der kommerziellen "Live"-Varianten konnte Gallmann noch keine Angaben machen.
Offene Schnittstellen
Unter "Windows Live" fasst Microsoft bestimmte Dienste seines
Angebotes MSN wie seinen Messenger mit einem neuen E-Mail-Dienst und
einem Service zum Betreiben von Weblogs zusammen. Der Dienst soll
komplett an die persönlichen Anforderungen der Anwender angepasst
werden können. "Die neuen Live-Dienste von Microsoft beruhen auf
einer für alle Interessierten zugänglichen offenen
Programmierschnittstelle, mit der Partner ihre eigenen Dienste
anbieten können", betonte Gallmann.
