17.09.2005

WACHSTUM

Deutsche Telekom investiert in den USA

Die Deutsche Telekom steht vor milliardenschweren Investitionen in den Ausbau ihres amerikanischen Mobilfunkgeschäfts.

Eine mögliche Trennung von T-Mobile USA ist vom Tisch. "Es gibt keinen Grund für einen Verkauf", sagte Vorstandschef Kai-Uwe Ricke der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

In den vergangenen Monaten war über eine Veräußerung der US-Tochter spekuliert worden, nachdem Ricke und Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick das als mögliche Option bei Treffen mit Investoren und Analysten genannt hatten. Eick hatte dabei sogar die Möglichkeit einer Sonderdividende aus dem Verkaufserlös ins Spiel gebracht.

Der Aufbau des 3-G-Netzes in den Vereinigten Staaten und der Erwerb von Lizenzen werde über die kommenden Jahren acht bis zehn Milliarden Euro erfordern, verlautete am Samstag aus konzernahen Kreisen. Ein allein auf die Zentren beschränktes UMTS-Netz schlage mit rund drei Milliarden Euro zu Buche.

"Amerika bleibt Wachstumsmotor"

"Amerika ist und bleibt für uns ein Wachstumsmotor", sagte Ricke. Er ließ keine Zweifel daran, dass er den amerikanischen Mobilfunkmarkt für weitaus vielversprechender hält als Europa, wo rund 50 Anbieter um zum Teil wesentlich stärker gesättigte Märkte konkurrieren.

Im vorigen Geschäftsjahr stammten den Angaben zufolge bereits knapp 40 Prozent des Umsatzes und knapp ein Viertel des Betriebsgewinns der Mobilfunksparte aus Amerika, wo T-Mobile weiterhin hohe Neukundenzuwächse verbucht. Der Manager erwartet, dass in wenigen Tagen die Marke von zwanzig Millionen Kunden fällt.

Vor einigen Monaten hatte bereits der Produktvorstand von T-Mobile USA, Cole Brodman, den UMTS-Netzaufbau in der zweiten Hälfte 2006 angekündigt. Ricke selbst hatte sich bisher dazu bedeckt gehalten.