T-Mobile und DSL retten Halbjahresbilanz
Das starke Mobilfunkgeschäft hat bei der Deutschen Telekom [DT] die Kassen klingeln lassen. Im ersten Halbjahr 2005 kletterte der Konzerngewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 62 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro. Während Konzernchef Kai-Uwe Ricke die gute Entwicklung des Mobilfunks lobte, zeigte er sich mit den Ergebnissen im Bereich Breitband und Festnetz unzufrieden.
Das Umsatzplus von drei Prozent im ersten Halbjahr verdankt die Telekom vor allem dem Handygeschäft. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Kunden weltweit um zehn Prozent auf knapp 81 Millionen. Den größten Zuwachs verbuchte mit 25 Prozent mehr Kunden und Umsatz erneut T-Mobile USA. In Deutschland entschieden sich immerhin vier Prozent mehr Nutzer für T-Mobile, insgesamt sind es nun 28 Millionen Handykunden.
Die Umsätze schrumpften in Deutschland freilich um gut zwei Prozent, da die DT die Subventionierung der Handys zurückgefahren hatte. Weltweit stieg der Umsatz der Mobilfunk-Tochter in den ersten sechs Monaten um knapp acht Prozent auf rund 14 Milliarden Euro.
Vodafone sitz T-Mobile allerdings bereits im NackenDas Bröckeln im Festnetz
Weniger erfreulich läuft das Geschäft im Festnetz. Wegen sinkender Verbindungsumsätze bröckelte der Halbjahresumsatz um knapp fünf Prozent auf gut 13 Milliarden Euro ab. Dies konnte nur teilweise durch die wachsende Zahl der DSL-Anschlüsse kompensiert werden: Sie stieg bis Ende Juni auf rund sieben Millionen.
Die DT versucht, mit Preissenkungen für den Internet-Zugang mehr Schub in das Geschäft zu bringen. Das werde den Konzern im laufenden Jahr rund 400 Millionen Euro Umsatz kosten, sagte Ricke. Vor wenigen Tagen hatte die Telekom-Tochter T-Online angekündigt, in die Internet-Telefonie einzusteigen. Damit reagiert der Konzern auf den Druck von Wettbewerbern wie Freenet und AOL, die bereits mit solchen Angeboten auf dem Markt sind Derzeit telefonieren rund 500.000 Deutsche übers Internet. In den kommenden Jahren soll der Markt kräftig wachsen.
