Oracle kauft nächsten Konkurrenten auf
Oracle bezahle 10,66 Dollar je Aktie in bar, teilte der Konkurrent der deutschen SAP am Montag mit. Die Transaktion solle Anfang 2006 abgeschlossen sein. Oracle bezifferte das Volumen des Geschäfts auf 5,85 Milliarden Dollar.
Das Siebel-Board habe für die Übernahme gestimmt. Für das Votum der Siebel-Aktionäre werde eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Die Zustimmung der Oracle-Aktionäre sei nicht erforderlich.
Siebel werde mit 20 Prozent jährlich zum langfristigen Gewinnwachstumsziel beitragen, so Oracle weiter.
Bereits bei den letzten Quartalszahlen zeigte sich, dass Oracle vor allem durch eine Reihe von Zukäufen seinen Umsatz deutlich erhöhen konnte.
Per 31. Mai war der Umsatz um 16 Prozent höher als im Jahr zuvor, teilte Oracle mit. Der Konzern verdiente 2,9 Mrd. Dollar oder acht Prozent mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr.
Oracle wächst durch ZukäufeWachstum durch Zukäufe
Im Jänner dieses Jahres übernahm Oracle für 10,6 Mrd. Dollar das große US-Softwarehaus PeopleSoft. Die gemeinsame Firma wurde bei Unternehmenssoftware zur Nummer zwei hinter SAP. Es folgten in rascher Folge drei weitere kleinere Akquisitionen in den USA.
SAP schnappte Oracle-Chef Larry Ellison die Unternehmssoftware-Firma Retek weg, im Bereich Datenmanagement-Software kaufte Ellison zwei kleinere US-Firmen. Seit Jahresbeginn hat Oracle bereits etwa 11,2 Mrd. Dollar für Akquisitionen ausgegeben.
Mit der zunehmenden Betonung von Anwendungssoftware will Ellison die starke Abhängigkeit vom Datenbankengeschäft vermindern. Dort ist Oracle unumstrittener weltweiter Marktführer.
Microsoft kündigte zuletzt an, mit einer neuen Strategie auf dem Markt für Unternehmenssoftware für den Mittelstand seinerseits Boden gegen SAP und Oracle gutmachen zu wollen.
