30.08.2005

COUNTDOWN

Bald Entscheidung über JoWooD-Konkursantrag

Die Verhandlungen vor dem Landesgericht Leoben über den Konkursantrag gegen den steirischen Computerspielehersteller JoWooD, der vom australischen Ex-Partner Perception eingebracht wurde, haben am Montag keine Entscheidung gebracht.

Die Gerichtsentscheidung werde in spätestens einer Woche schriftlich ergehen, hieß es vom Landesgericht am Dienstag.

Die Verhandlung habe von 10.00 bis 19.00 Uhr gedauert, die Forderungen von Perception würden sich auf "mehrere hunderttausend Euro" belaufen, hieß es von Seiten der Rechtsvertretung von Perception. JoWooD-Chef Albert Seidl habe während der Verhandlung eine von ihm selbst verfasste Fortbestehungsprognose vorgelegt, die anschließend aber wieder zurückgezogen worden sei.

Seidl hatte zuletzt die Hereinnahme eines neuen Investors angekündigt. Parallel dazu soll weiter mit den Banken wegen eines Schuldennachlasses verhandelt werden. Binnen zwei Monaten soll dazu eine Entscheidung fallen.

Fokus auf Beteiligungen

Laut Homepage legt die Firma den Fokus "auf den Erwerb von kontrollierenden Beteiligungen an schnell wachsenden, auf Lizenzgebühren beruhenden Computerspiele-Unternehmen".

JoWooD hatte im ersten Halbjahr 2005 erneut schwere Verluste erlitten. Wie das Unternehmen erst vergangene Woche mitteilte, betrug der Konzernverlust in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 16,4 Mio. Euro nach bereits 23,1 Mio. Euro Verlusten im Gesamtjahr 2004. Laut Management ist ein "unmittelbarer Handlungsbedarf in Bezug auf Bilanzstruktur gegeben".

Nach Bekanntgabe der Zahlen war die JoWooD-Aktie Ende der Vorwoche bis auf 0,42 Euro abgestürzt. Diese Woche legte das Papier bei hohem Volumen zwischenzeitlich auf bis zu 0,85 Euro wieder zu. Am Dienstag notierte die Aktie gegen 13.30 Uhr bei 0,55 Euro und damit um 5,77 Prozent über dem Vortagesschlusskurs.