29.08.2005

MINUS 20 %

Heftiges Gezocke um JoWooD-Aktie

Die Wartezeit auf das Ergebnis des vom australischen Ex-Partner Perception gegen den angeschlagenen steirischen Computerspielhersteller eingebrachten Konkursantrags verkürzten sich die Wiener Börsianer heute mit heftigem Gezocke um das Papier.

Mit einer gehandelten Stückzahl von mehr als einer Million war die Aktie das bei weitem meistgehandelte Papier an der Wiener Börse. Nach einem heftigen Verfall nach Handelsbeginn ging es wieder steil nach oben - bis 15.00 Uhr, dann brach der Kurs erneut ein. Alles in allem zeigte sich der typische Verlauf eines "Pennystocks", der den Zockern in die Hände gefallen ist.

Am Ende standen Verluste von 20 Prozent, oder 13 Cent pro Aktie, der Schlusskurs war bei 52 Cent.

Die Chronik der Misere

JoWooD-Vorstandschef Albert Seidl - er sprach zuletzt im Zusammenhang mit dem Konkursantrag von "böswilligem Rechtsmissbrauch" - war am Montag bisher nicht erreichbar. Der Sprecher des Gerichts Leoben konnte eine Tagsatzung ebenfalls noch nicht bestätigen.

Nachdem JoWooD am 18. August katastrophale Halbjahreszahlen vorlegte, hatte die australische Spielefirma Perception gegen ihren Ex-Partner einen Konkursantrag eingebracht. Perception führte "ernste Zweifel an der Zahlungsfähigkeit" von JoWooD an.

Das steirische Unternehmen hatte im ersten Halbjahr 2005 einen Konzernverlust von 16,4 Mio. Euro nach bereits 23,1 Mio. Euro im Gesamtjahr 2004 eingefahren, und das bei einem Halbjahresumsatz von 4,5 Mio. Euro. Das Eigenkapital betrug nur noch 752.000 Euro, die Eigenkapitalquote nur noch vier Prozent.