Anonymer Datentausch mit dem Darknet
Wie die nicht enden wollenden Klagen der Musikindustrie zeigen, sind Nutzer von Peer-to-Peer-Netzwerken [P2P] derzeit relativ leicht auszuforschen.
Doch die Unterhaltungsbranche sollte sich nicht lange auf ihren Fahndungserfolgen ausruhen, denn das Wettrüsten geht weiter - Wege zur Anonymisierung des Datentauschs sind bereits in Entwicklung.
Der irische Freenet-Entwickler Ian Clarke arbeitet derzeit an einem neuen "unsichtbaren" P2P-System, das vor neugierigen Blicken von Behörden und Unternehmen schützt.
Mit dem "Darknet" sollen sich Datenpakete einfach und unerkannt verteilen lassen.
Schon im Jahr 2000 veröffentlichte Clarke das "Freenet"-Netzwerk, das jedoch auf Grund fehlender Bedienungsfreundlichkeit nie die Verbreitung leicht zu handhabender Konkurrenten wie Grokster erlangte.

Zensurfreier Informationsaustausch
Die freie Software soll jedoch in erster Linie das Veröffentlichen und Lesen von Informationen in Ländern wie China und dem Iran ohne Angst vor Überwachung und Zensur möglich machen.
Anders als bei herkömmlichen Tauschbörsen erhält bei Darknet nur Zugang, wer das Vertrauen von einem bestehenden Mitglied zugesprochen bekommen hat.
Durch das geschlossene System sind die verteilten Informationen für Außenstehende nicht sichtbar. In wenigen Monaten soll die finale Darknet-Version veröffentlicht werden.
Präsentation auf der Defcon
Vergangenes Wochenende präsentierten Clarke und Oskar Sandberg
auf der Defcon in Las Vegas, dem laut Eigendefinition "größten
Underground-Hacking-Event der Welt", den aktuellen Entwicklungsstand
ihres Projekts. Derzeit laufen erste Tests mit der Pre-Alpha-Version
0.7.
