USA schicken Analog-TV 2009 in Pension
Nach jahrelangen Verzögerungen und Aufschüben haben US-Fernsehsender diese Woche eingewilligt, bis 2009 endgültig auf Digital-TV umzusteigen.
"Die Rundfunkanstalten akzeptieren, dass der Kongress eine 2009-Deadline für das Ende analoger Übertragungen setzt, wir sind bereit", so Edward Fritts, Chef der National Association of Broadcasters.
TV-Hersteller, die von Digital-Fernsehern mehr profitieren als ihren analogen Vorgängern begrüßten diesen Schritt. Ab Juli 2007 müssen nun alle neuen Fernseher ab einer Größe von 13 Zoll mit einem digitalen Tuner ausgerüstet sein.
Für die US-Regierung bedeutet der Umstieg auf die digitale Sendetechnik einen Geldregen: Der Staat plant nämlich die dadurch freiwerdenden Frequenzen an Mobilfunker und Internet-Betreiber zu verkaufen, bis zu zehn Milliarden Dollar könnte das der Kassa einbringen. Ein Teil soll auch für die Kommunikation zum Schutz der öffentlichen Sicherheit verwendet werden.
Um Digital-TV empfangen zu können, sind eigene digitale Empfangsgeräte nötig. Dabei handelt es sich entweder um getrennte Set-Top-Boxen oder um integrale Bestandteile moderner Fernsehgeräte.

Staat soll Umstiegskosten fördern
Digital-TV bringt den Zuschauern zwar schärfere Bilder, leuchtendere Farben und besseren Ton, die TV-Sender fürchteten aber bisher sowohl die Kosten für den Umstieg als auch den Verlust von Sehern, die keine digitalen Signale empfangen können.
Wie viele das genau sind, lässt sich schwer schätzen. Der Zeitschriftenherausgeber Consumers Union glaubt, dass 15 Prozent der US-Haushalte auf den analogen Empfang angewiesen sind. Eine Studie der US-Regierung schätzt die Zahl gar auf 21 Millionen, also einer von fünf Haushalten.
Konsumenten, die ihr Programm über Kabel oder Satellit beziehen, sind von dem Umstieg nicht betroffen, da das digitale Format dabei automatisch für analoge Geräte umgewandelt wird.
Wenn die analogen TV-Konsumenten also ab 2009 nicht vor der schwarzen Mattscheibe sitzen wollen, müssen sie technisch aufrüsten. Die Kosten für einen so genannten Converter betragen zwischen 50 und 75 Dollar. Nun werden erste Forderungen laut, die Regierung müsse die Konsumenten beim Umstieg mit einer Förderung unterstützen.
Die EU-Kommission will, dass analoges Radio und Fernsehen in allen EU-Staaten bis 2012 durch digitalen Rundfunk ersetzt wird.

Österreich steigt bis 2010 um
In Österreich soll analoges Fernsehen nach dem Digitalisierungskonzept der Medienbehörde KommAustria ab 2010 endgültig der Vergangenheit angehören.
Ab Mitte 2006 soll vor allem in Ballungsräumen mit dem Aufbau des digitalen Sendernetzes begonnen werden.
Von 2007 bis 2010 ist eine Umstiegsphase vorgesehen: Nach einem kurzen Parallelbetrieb von Digital und Analog sollen regionenweise die "alten" Sender abgeschaltet werden.