25.05.2005

EUROPAWEIT

Digital-TV-Umstieg bis spätestens 2012

Die Zeit des Analog-Fernsehens in der Europäischen Union soll nach dem Willen der EU-Kommission Anfang 2012 zu Ende gehen. Dieses Zieldatum gab das Gremium in Brüssel bekannt.

Die 25 Mitgliedsstaaten seien "dringend aufgefordert", den Übergang zum digitalen Fernsehen zu beschleunigen, betonte EU-Kommissarin Viviane Reding.

Die neue Technik bietet eine deutlich bessere Bild- und Tonqualität und die Möglichkeit zur Verbreitung von mehr Programmen.

Österreich steigt bis 2010 um

Italien, Finnland und Schweden wollen das Analog-Fernsehen als erste EU-Länder zwischen 2006 und 2008 abschalten.

In Österreich soll analoges Fernsehen nach dem Digitalisierungskonzept der Medienbehörde KommAustria ab 2010 endgültig der Vergangenheit angehören.

Ab Mitte 2006 soll vor allem in Ballungsräumen mit dem Aufbau des digitalen Sendernetzes begonnen werden.

Von 2007 bis 2010 ist eine Umstiegsphase vorgesehen: Nach einem kurzen Parallelbetrieb von Digital und Analog sollen regionenweise die "alten" Sender abgeschaltet werden.

Staatliche Beihilfen

"Wenn das komplette Analog-Fernsehen bis 2010 abgeschaltet ist, wäre die EU Spitzenreiter weltweit", so die Kommission. Durch den Umstieg würden in ganz Europa Frequenzkapazitäten im geschätzten Wert von acht bis neun Milliarden Euro frei.

Bereits jetzt prüft die EU-Kommission Beschwerden von Anbietern alternativer Technologien in Italien und Deutschland gegen staatliche Förderungen für den Umstieg auf digitalen Rundfunk. Dort sehen sich Kabel- und Satellitenbetreiber benachteiligt.

Die EU-Kommission akzeptiere grundsätzlich staatliche Beihilfen, diese müssten aber "technologieneutral" gewährt werden, erklärte der Kommissionssprecher. Österreich hat einen Digitalisierungsfonds eingerichtet, der von der EU-Kommission auch genehmigt wurde.