Bilanz des digitalen TV-Testbetriebs
Bei der heutigen Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft "Digitale Plattform Austria" hat die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH [RTR] den Projektendbericht des Grazer Testbetriebs für digitales terrestrisches Fernsehen und die Entwicklung von interaktiven Zusatzdiensten auf MHP-Basis vor.
Die Bilanz der RTR ist weitgehend positiv. Besonders in der Entwicklung der "Multimedia Home Platform", konnten sich österreichische Techniker und Wissenschafter international profilieren.
So sei man etwa im Projekt "DICE" der MHP-Implementationsgruppe der EU-Kommission vom Trittbrettfahrer zum Mitgestalter avanciert.
Nach allen Ergebnissen der heurigen Untersuchungen, die allesamt die Konsumentenakzeptanz im Fokus hatten, hängt der Erfolg von DVB-T vor allem von diesen fünf Kriterien ab: Qualität der Set-Top-Boxen, Rückkanalanbindung, Software-Komponenten für schnelle Ladezeiten und Signalstabilität.
Etwa 40 Prozent der jährlich verfügbaren Mittel werden von der KommAustria nach eigenen Angaben für die Bereitstellung von geförderten und teilweise kostenfreien Endgeräten für einkommensschwache Verbraucher aufgewendet.

Kosten und Perspektiven
"Aus Sicht der KommAustria stellt das Grazer Projekt einen sehr wertvollen Baustein für die weitere Umsetzung des Digitalisierungskonzeptes dar - insbesondere für die im Frühjahr 2005 stattfindende Multiplex-Ausschreibung", erklärte Michael Ogris, Leiter der KommAustria.
Die Projektgesamtkosten beliefen sich nach Angaben von RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl auf 11,1 Millionen Euro. Augestellt wurden die Mittel im Rahmen eines "Public Private Partnership"-Modells von privaten Unternehmen und der ORF etwa 4,4 Mio, die RTR-GmbH ca 5,2 Mio und das Land Steiermark 1,5 Millionen.
In Deutschland rechnet der Fachhandel damit, dass zum Jahresende 1,4 Millionen DVB-T-Set-Top-Boxen in den Haushalten stehen. Italien hat 2004 eine Gesamtzahl von 700.000 aus staatlichen Mitteln geförderte MHP-Boxen verteilt, Ende 2006 soll der "Analogue Turn Off" erfolgen. Großbritannien, Spanien und Finnland haben den Regelbetrieb bereits erfolgreich aufgenommen.