Sony sucht neuen Produktfokus
Anlässlich des Wechsels der Führungsspitze des Konzerns wurden erste Strategien für den Konzern dargelegt.
Man wolle die Entwicklung neuer Produkte auf wenige, aber profitable Bereiche wie Handys, Flachbild-Fernseher und die neue Generation von Videoausrüstung konzentrieren, so Sonys ebenfalls neuer Präsident Ryoji Chubachi. Zudem soll weiter restrukturiert werden. Allein dieses Jahr will Sony 4,8 Mrd. Dollar für Entwicklung und Forschung ausgeben.
Welche Bereiche genau von etwaigen Kürzungen betroffen sein könnten, wollte Stringer, der erste Nicht-Japaner an der Sony-Spitze, nicht näher ausführen, Details dazu sollen Ende September folgen. Zuerst wolle er sich auf das Elektronikgeschäft konzentrieren, hier gehe es nicht nur darum, Kosten zu senken, sondern auch darum, Wachstum zu schaffen.
Chubachi und Stringer wurden von den Aktionären am Vortag eindeutig bestätigt. Sie lösen Nobuyuki Idei und Kunitake Ando ab, die wegen der schlechten Zahlen des Herstellers ihre Posten verließen.

Streichung von Produktlinien
Stringer deutete an, dass sich der Hersteller von einigen Produktlinien verabschieden könnte - dazu verglich er Sony mit zu dünn aufgestrichener Marmelade. "Wir können nicht alles machen", so Stringer.
Er wolle seine Fähigkeiten als Kommunikator nützen, um die "Silowände" zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen des Konzerns, der unter anderem auch Musik und Filme in seinem Portfolio hat, niederzureißen.
Als Chef der US-Geschäfte von Sony hat Stringer 9.000 Jobs gestrichen und für Einsparungen von jährlich 700 Millionen Dollar gesorgt. Beim aktuellen Restrukturierungsplan wurden bereits 20.000 Jobs gekürzt, die meisten davon in der Verlust bringenden Unterhaltungselektronik. Das Programm namens "Transformation 60" läuft noch bis März 2006, soll laut Stringer aber ausgebaut werden.