16.06.2005

NOSTALGISCH

Firmen halten an Windows 2000 fest

Obwohl Microsofts aktuelles Betriebssystem Windows XP bereits seit vier Jahren auf dem Markt ist, ist der Vorgänger Windows 2000 auf Unternehmens-PCs nach wie vor beliebter.

48 Prozent der Firmen verwendeten im ersten Quartal Windows 2000, im Vergleich zum vierten Quartal 2003 nahm der Anteil lediglich um vier Prozentpunkte ab.

Lediglich 38 Prozent hatten Windows XP im Einsatz, wie der kanadische Marktforschers Asset Matrix in einer Studie ermittelt hat. Unter den Windows-XP-Nutzern finden sich vor allem Firmen mit weniger als 250 Mitarbeitern.

Windows 95/98 wurde laut der Erhebung in weniger als fünf Prozent der Unternehmen eingesetzt, zehn Prozent haben Windows NT in Verwendung.

Support läuft aus

Die Firmennutzer halten also vorerst an Windows 2000 fest, obwohl Microsoft mit Ende Juni den Support für das Betriebssystem einstellt. Automatische Patches und Updates wird es aber noch bis 2007 geben.

Die Gründe für die Upgrade-Faulheit sind einerseits die längeren Einsatzzeiten der Rechner, andererseits der administrative Aufwand eines Betriebssystem-Wechsels vor allem für große Unternehmen.

Microsoft sieht das Festhalten an den alten Versionen zwar als Beweis für deren Qualität, dennoch könnte sich das auch auf die Umsätze auswirken. Schließlich investiert der Konzern viel Geld, um Windows XP etwa mit dem Service Pack 2 sicherer und attraktiver zu machen.

Außerdem wurde kürzlich die seit der Einführung von XP größte Marketingkampagne für das aktuelle Betriebssystem gestartet, die den Kunden die Vorteile eines Wechsels näher bringen soll.

Warten auf Longhorn

Bis Microsofts nächstes Betriebssystem mit dem Codenamen "Longhorn" fertig gestellt wird, vergehen noch mindestens eineinhalb Jahre. Wie viele Nutzer der Softwarehersteller dann zum Umstieg auf das neue System bewegen kann, ist fraglich.

Dafür gibt es zwei Szenarien: Entweder die Windows-2000-Nutzer warten mit einem Upgrade auf Longhorn oder sie sind bis dahin schon auf XP umgestiegen und die aktuelle Entwicklung wiederholt sich, was bedeuten würde, dass Microsofts größte Konkurrenz aus den eigenen Reihen kommt.