CD-Absatz in Deutschland im Sinkflug
Die deutschen Plattenfirmen haben nach einem Bericht des "Spiegel" in den vergangenen Monaten deutlich weniger CDs verkauft.
Im Mai betrug das Minus demnach neun Prozent, im April 13 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat. Nach einem guten Weihnachtsgeschäft und einem zweistelligen Plus im Jänner fürchteten Manager großer Plattenfirmen nun, dass der Musikmarkt zum Ende dieses Jahres um bis zu fünf Prozent schrumpfen könnte, so der Bericht.
Einzig der Marktführer Universal Music sei zuversichtlicher. Er habe bisher ein zweistelliges Plus verzeichnen können. Die Musikmanager hoffen nun auf ein boomendes Geschäft mit Klingeltönen und Downloads und auch darauf, dass die neuen Platten internationaler Popstars besser verkauft werden.
Einen ersten Lichtblick habe es bereits mit dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Album von Coldplay gegeben. "X & Y" habe sich in den ersten drei Tagen bereits 50.000 Mal verkauft.

Laut einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung [OECD] sind nicht, wie lange Zeit von der Musikindustrie behauptet, illegale Downloads aus Tauschbörsen für den Umsatzrückgang verantwortlich.
Der viel zitierte Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Musikverkäufe und dem Anstieg der Tauschbörsennutzung sei nicht nachvollziehbar, weil nicht nachweisbar, berichtet "The Economist".
So könnten auch ganz andere Gründe wie die Qualität des Angebots und schlicht die zunehmende Konkurrenz anderer Formen der Unterhaltung für den Umsatz-"Blues" der Musikindustrie verantwortlich sein.
In Großbritannien etwa legten laut OECD die CD-Verkäufe von 1998 bis 2003 etwa um 31 Prozent zu.