Online-Suche nach Straftätern
Google nutzt für sein Service die geografischen Breiten- und Längengrade der Orte - dadurch können auch Anfahrtspläne dazu erstellt werden. Viele Gebiete sind zudem per Satellitenbild erfasst.
Werden diese Infos nun mit anderen Datenbanken, wie etwa Häuser-Angeboten und Polizei-Datenbanken, verknüpft, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten.
Adrain Holovaty hat die Kriminalstatistiken der Chicagoer Polizei mit Google Maps kombiniert. Herausgekommen ist ein genauer Ortsplan der sexuellen Übergriffe in der US-Stadt, mit dem die Chicagoer nun potenziell gefährliche Plätze vermeiden sollen.
Holovaty will die Polizei nun überzeugen, ihm die Daten direkt zu übergeben, anstatt sie wie bisher von der Website zu holen.
Die Polizei scheint zumindest interessiert zu sein, ein erstes Treffen steht für nächste Woche an.

Konkurrenz der Anbieter
Zwar bieten unter anderem Yahoo und Microsoft ähnliche Services
an, doch Googles Service sei am leichtesten zu adaptieren, so die
User.

Sexualstraftäter-Suche online
Einen Schritt weiter geht die Website Floridasexualpredators, die
die Daten von Tätern sexueller Übergriffe mit Google Maps
kombiniert. Dort kann der Name, die zuletzt bekannte Adresse und ein
Bild jedes Täters auf dem Stadtplan abgerufen werden.

Bisher kostenlose Angebote
Alle diese Websites bieten ihre Services ohne das Einverständnis Googles an und verletzen damit eigentlich die Nutzungsbedingungen.
Sie verlangen allerdings kein Geld dafür und bisher hat Google noch keine Anstalten gemacht, die Websites schließen zu lassen. Google selbst wollte dazu kein Statement abgeben.
Solange Google seine Maps nicht selber kommerziell nutzt bzw. anderen Dienstleistern anbietet, dürfte dazu auch keine Gefahr bestehen.
Derzeit sind die Drittangebote eine Publicity-trächtige und vor allem kostengünstige Werbung für Google selbst.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit bietet die Website cheapgas, die auf Basis von Google Maps den Weg zum billigsten Autotreibstoff weist.

Wer ein Haus kaufen will, kann sich bei Cytadia.com in der passenden Preisklasse eines aussuchen, Mieter können bei Housingmaps.com in 29 Städten, darunter San Francisco, New York, Los Angeles and Chicago, fündig werden.

Addresssuche in 3-D
Für die Zukunft soll Google für seine Adresssuche noch einiges in petto haben. So soll die Universität von Stanford bereits daran arbeiten, die Stadtpläne auch dreidimensional mit Originalbildern von Gebäuden und Straßenzügen zur Verfügung stellen zu können, berichtet Siliconvalleywatcher.com.
Ein eigens mit Lasern für die Vermessung und Digitalkameras ausgerüstetes Fahrzeug soll dafür durch die Straßen von vorerst San Francisco fahren, um die notwendigen Infos zu sammeln. Andere Städte sollen folgen.
Erste Tests zeigen laut Siliconvalleywatcher, dass vor allem Passanten und Autos die Aufnahmen und Messungen behindern. Eine zweite Fahrt, deren Aufnahmen mögliche Löcher füllen könnte, will Google aber möglichst vermeiden.