Prestigekampf um den deutschen Markt
"Auch wenn die Wettbewerber ihre Zuschüsse nicht senken, werden wir die Strategie nicht ändern", sagte der Vorstandschef der Deutsche-Telekom-Tochter, Rene Obermann, in Bellevue [US-Bundesstaat Washington].
T-Mobile hat seine Subventionen für umsatzschwache Prepaid-Kunden im Herbst 2004 reduziert, um die Profitabilität zu verbessern.
Die neue Strategie schlug sich im gesunkenen Neukundengeschäft nieder. So schlossen in den vergangenen beiden Quartalen die Wettbewerber Vodafone, E-Plus und O2 erheblich mehr Verträge als die Bonner ab. Nach Einschätzung des Marktforschungsinstituts Gartner wird Vodafone im Jahresverlauf T-Mobile als größten Mobilfunkanbieter Deutschlands ablösen. Obermann zeigte sich dagegen kämpferisch: "Wir werden die Position nicht so leicht aufgeben."
Obermann kündigte für das kommende Jahr eine Service-Offensive nach dem Muster von T-Mobile USA an, mit der die Kundenzufriedenheit erhöht werden soll. Umsatzstärkere Kunden werden intensiver betreut als etwa Prepaid-Kunden. 500 Mio. Euro sollen in besseres Service und neue Angebote investiert werden.
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In den USA konnte die Kundenzahl kontinuierlich gesteigert werden, 20 Millionen sollen es am Jahresende werden. T- Mobile USA hatte in den beiden vergangenen Quartalen jeweils rund eine Million neue Nutzer.
Im laufenden Jahr sollen 2,2 Milliarden Euro in die Aufrüstung des US-Mobilfunknetzes investiert werden. Teil davon ist der Erwerb von UMTS-Lizenzen, die im zweiten Quartal 2006 versteigert werden. Der UMTS-Roll-out soll in der zweite Hälfte 2006 beginnen, die ersten Dienste starten 2007.
T-Mobile ist nach der Fusionswelle der kleinste überregionale Mobilfunker in den USA, war im ersten Quartal der größte Wachstumstreiber. Rund zwei Drittel aller Mobilfunk-Neukunden in den USA konnten gewonnen werden. Mit einer Marktdurchdringung von 60 Prozent Ende 2004 bietet der US-Mobilfunkmarkt noch viel Wachstumspotenzial.
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