24.05.2005

MUSTERLAND

Österreicher "bravste" Software-Käufer

Der Anteil illegal verwendeter Software in heimischen Haushalten und Unternehmen ist im letzten Jahr auf 25 Prozent gesunken.

Damit ist Österreich das Land mit der niedrigsten Software-Piraterierate in ganz Europa.

Das führt die Business Software Alliance [BSA] auf zwei Gründe zurück: Erstens sei die Aufklärung hier zu Lande besonders gut und zweitens die Strafverfolgung effizient.

"Der Schaden durch Raubkopien ist allerdings auf 103 Millionen Euro angewachsen", erklärte Georg Herrnleben, BSA-Regionalmanager für Zentraleuropa, bei einer Pressekonferenz in Wien.

Piraterie-Hochburgen China , Ukraine

Die österreichischen Computernutzer zählen laut den Angaben nicht nur europaweit, sondern auch im internationalen Vergleich zu den "bravsten" Softwarekunden.

Nur die USA [21 Prozent] und Neuseeland [23 Prozent] weisen weniger Raubkopierer auf. In Vietnam, der Ukraine, China und Simbabwe liegt die Rate gar bei 90 Prozent oder darüber.

Im EU-Schnitt beträgt der Anteil unlizenzierter Software 35 Prozent und sorgt laut BSA für einen Umsatzausfall von 12,151 Mrd. US-Dollar [9,68 Mrd. Euro].

Kopierschutz nutzt nichts

Vorrang für die BSA haben laut Herrnleben zwar weiterhin Aufklärung und Beratung, "Unbelehrbare" müssten allerdings mit rechtlichen Schritten rechnen.

"In Österreich sind im Vorjahr 50 Fälle im gewerblichen Umfeld verfolgt worden, was zu Schadenersatzzahlungen von rund 400.000 Euro geführt hat", so Herrnleben.

"Es kommt vor, dass Betriebe eine Lizenz kaufen und dann die Software auf hundert Computern installieren", berichtete Klaus Mits, Abteilungsleiter für Cybercrime im Bundeskriminalamt.

Kopierschutzmechanismen und die Registrierung mit Seriennummern würden nach wie vor nicht greifen.