Zukunft der Chipbranche liegt in der Medizin
Ineffizienzen im medizinischen Bereich sowie Fortschritte in der Chipherstellung und dem Design geben der Halbleiterbranche laut Barrett Chancen auf ein enormes Wachstum.
In der ersten Wachstumsphase würden Systeme benötigt, um Medizinern den schnelleren Zugriff auf die medizinische Vorgeschichte des Patienten zu ermöglichen.
"Derzeit weiß Amazon mehr über mich als mein Arzt", so Barrett.
Die größte Wachstumschance sieht Barrett jedoch in winzigen Sensoren zur permanenten Überwachung der Lebenszeichen wie Herzschlagfrequenz und Blutzuckerwert von Gesunden.
Chip im Auge hilft Erblindeten
Forscher haben bereits ein vier Millimeter großes Augenimplantat
aus Silikon und Platin vorgestellt, das Menschen mit einer
degenerativen Augenkrankheit teilweise das Augenlicht zurückgeben
kann.

Chip ermittelt Fertilität
Intel, General Electric und andere Firmen haben bereits erste Prototyp-Chips zum Testen von Blutproben vorgestellt.
Die US-Firma Pria Diagnostics arbeitet derzeit an einem Chip, mit dem sich die männliche Zeugungsfähigkeit ermitteln lässt.
Für die Fertigung von Chips für medizinische Zwecke muss zuerst "Moores Gesetz" überwunden werden, das schon bald an seine Grenzen stößt.
Intel rechnet aber mit mindestens einem weiteren Jahrzehnt bzw. fünf Generationen an Chips nach der aktuellen Fertigungsart.
Das Mooresche Gesetz stammt von Intel-Gründer Gordon Moore. Der Chiphersteller sucht derzeit nach einer neuwertigen Originalausgabe der Zeitschrift "Electronics Magazine" vom 19. April 1965, in der die berühmte Vorhersage zum ersten Mal veröffentlicht wurde.

Freiwillige Cyborgs
Einige Menschen lassen sich bereits freiwillig mit Mikroprozessoren bestücken. Dabei stehen keinerlei medizinische Anwendungen, sondern die Identifikation im Vordergrund.
So unterziehen sich in Spanien Partyjünger freiwillig einer solchen Prozedur.
Weil zu viel Ballast beim Tanzen behindert, lassen sich manche Stammgäste einen RFID-Chip [Radio Frequency Identification] mit Kreditkartenfunktion implantieren. Bezahlt wird dann durch ein einfaches Winken vor einem Scanner.
Auch in einer Bar in Schottland können sich Gäste RFID-Chips implantieren lassen.

Führungswechsel
Barrett wird am 18. Mai von Paul Otellini als Intel-Chef
abgelöst. Damit ist er, nach Industriegrößen wie Robert Noyce,
Gordon Moore und Andrew Grove der fünfte CEO bei Intel. Barrett
übernimmt dann den Vorsitz im Verwaltungsrat.
