Chip ersetzt Netzhaut
Ein Augenimplantat aus Silikon und Platin, versehen mit 16 Elektroden, soll Menschen, die aufgrund einer degenerativen Augenkrankheit erblindet sind, teilweise das Augenlicht wieder zurückgeben.
Bis jetzt wurde drei Patienten die rund vier Millimeter große bionische Retina eingepflanzt, die direkt auf der Netzhaut aufsitzt. Die Patienten können damit Licht erkennen und zwischen Objekten wie einer Tasse und einem Teller unterscheiden.
In Zukunft wollen die Forscher das Implantat bereits in der Kindheit einsetzen, wo sich die Nerven miteinander verbinden und durch die passende Stimulation die nötigen Nervenverbindung entstehen können. Diese Technik wird bereits bei Ohrimplantaten in der frühen Kindheit eingesetzt.
Die ersten Ergebnisse wurden auf einer Konferenz der Association for Research in Vision and Ophthalmology [ARVO]in den USA präsentiert.

Brille erfasst Bilder
Durch das Implantat werden die noch intakten Netzhautzellen elektrisch stimuliert.
Die künstliche Netzhaut kann das Licht jedoch nicht direkt verarbeiten. Die Patienten müssen eine Spezialbrille mit einer kleinen Videokamera tragen, die die Bilder per Funk an einen Empfänger, der hinter dem Ohr implantiert ist, übermittelt.
Dieser sendet die Daten an den bionischen Chip, der wiederum die Bilder auf der Netzhaut erzeugt die dann vom Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet werden.
Der Chip erreicht nicht die Schärfe des normalen Sehens, die nächste Generation soll jedoch bereits mithilfe von 1.000 Elektroden schärfe Bilder und eine größeres Sichtfeld erzeugen können.