Betandwin auf Höhenflug

Die Aktien des Internet-Wettanbieters betandwin sind derzeit einfach nicht zu bremsen.

Die Papiere legten am Montagnachmittag neuerlich deutlich zu und notierten mit 100,50 Euro erstmals dreistellig. Das entspricht einem Anstieg um 7,8 Prozent zum Vortag. Allein seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs mit plus 250 Prozent bereits deutlich mehr als verdreifacht. Im Herbst 2002 gab es die Papiere gar noch zu Kursen unter drei Euro zu kaufen.

Die Marktkapitalisierung des Internet-Wettanbieters ist bereits auf knapp 1,25 Mrd. Euro gewachsen. Damit wird betandwin an der Wiener Börse bereits höher bewertet als der Edelstahlerzeuger Böhler-Uddeholm [1,11 Mrd. Euro] und der Flughafen Wien [1,12 Mrd. Euro].

Kursgewinne und hohe Umsätze
Rätselraten herrscht unter heimischen Aktienhändlern über die Ursache der Kursexplosion: "Diese Entwicklung ist fundamental nicht nachzuvollziehen. Die Aktie ist derzeit ein Selbstläufer. Auch die Umsätze hinter den jüngsten Kursgewinnen können sich sehen lassen", sagte ein Marktteilnehmer.

Betandwin peilt starkes Umsatzwachstum an

Händler sind ratlos

"Es gibt keine Erklärung. Keiner weiß, warum die Titel so zulegen", zeigte sich auch ein anderer Händler ratlos. "Anscheinend rechnen hier einige Leute mit tollen Zahlen - auch im Hinblick auf die kommende Fußball-WM 2006", hieß es weiter.

Das Unternehmen präsentiert am kommenden Dienstag detaillierte Ergebnisse zum vierten Quartal sowie den Jahresabschluss 2004.

Kürzlich hatte betandwin angegeben, seine Umsätze 2005 und 2006 jeweils mehr als verdoppeln zu wollen. Die steigende Roherträge daraus will das Unternehmen aber in Wachstum und Marketing stecken.

Androsch hält größten Anteil
Größter Aktionär ist derzeit der Industrielle Hannes Androsch, der über seine Privatstiftung rund zwölf Prozent oder 1,5 Millionen Aktien hält.

Androsch stockt Betandwin-Beteiligung auf

Erst im Februar dieses Jahres wurde kolportiert, dass auch Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz bei betandwin einsteigen könnte. Genannt wurden damals der Erwerb von zehn Prozent der Aktien, der Vorstand gab jedoch an, davon nichts zu wissen.