Proteste gegen Aus für Online-Lexikon
Seit dem 1. April ist mit dem Österreich-Lexikon AEIOU eines der allerersten großen Internet-Projekte des Landes nicht mehr im Netz.
Maurer, Informatik-Dekan der TU Graz, wo 1995 das technische Set-up für die ersten multimedialen Inhalte entwickelt wurde, aber gibt nicht auf, sondern hat eine Unterschriftenaktion gestartet.
Ziel ist es, wenigstens Teile des umfangreichen, historischen Inhalts weiterhin zur Verfügung zu stellen, auch wenn seit 2002 nichts Neues mehr dazugekommen ist und Teile des ältesten Fotomaterials nur in einer Qualität zur Verfügung stehen, wie sie Mitte der 90er Jahre Standard für WWW-Publikationen war.
Nun treffen Anfragen nach Filmen, Texten und Fotos ein, die per E-Mail beantwortet werden müssten, etwa die Hälfte komme aus aller Welt, vor allem von Auslandsösterreichen, sagte Maurer am Montag zu futurezone.ORF.at.
Leider sei es ihm nicht erlaubt, diese in zweifachem Sinne historischen Inhalte mit einem entsprechenden Vermerk weiter anzubieten, ohne dass Kosten entstehen, sagt Maurer. "Ich brauchte nur ein Okay."

Das sagt das Ministerium
Die Leiterin der Abteilung für österreichische Kulturinformation im Unterrichtsministerium, Elisabeth Brandstötter, will allerdings davon nichts wissen. Der Vertrag mit der Verlagsgemeinschaft [Brandstätter, Hölzel, ÖBV] sei bereits 2003 ausgelaufen, weshalb weiteres Anbieten der Inhalte schon rechtlich nicht möglich sei.
Deshalb sei nun eine Nachdenkpause angesagt, so Brandstötter weiter, während der man wieder Verhandlungen mit den Verlagen aufgenommen habe, weshalb es vorerst noch keine genaueren Auskünfte geben könne.
Nur so viel: "Wir werden unser Möglichstes tun, um ein Angebot in dieser oder ähnlicher Form wieder zur Verfügung zu stellen."
Die wohl allen WWW-Benutzern der Frühzeit bekannte Adresse aeiou.at wurde vom Ministerium zurückgefordert, doch Maurer weigert sich, die auf seinen Namen registrierte Adresse zurückzugeben.
Besucher werden momentan auf eine Seite mit einer Erklärung Maurers umgeleitet, ein Gästebuch spiegelt den Unmut wider, der unter den Benutzern ausgebrochen ist.
