Blockade der E-Card bleibt aufrecht
Noch keinen Kompromiss hat eine erste Verhandlungsrunde zwischen Ärztekammer und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger in Sachen Chipkarte gebracht.
Die Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte hat in der Vorwoche einen vorläufigen Stopp des Roll-out der E-Card, die im Laufe des Jahres den Krankenschein ablösen soll, verfügt. Vorläufig bleibe dieser auch aufrecht, so Kurienobmann Jörg Pruckner.
Es gebe erst ein "Zwischenergebnis", so Pruckner. Eine Kooperationsplattform werde eingerichtet, die die Information zwischen Ärzten und Hauptverband - "die bisher mäßig stattgefunden hat" - verbessern solle. Bei den anderen Problemen sei man dabei, "sie einer Lösung zuzuführen". Nächste Woche werde es ein neuerliches Gespräch mit dem Hauptverband geben.
Die Ärzteschaft hatte Probleme mit den EDV-Firmen und Providern ins Treffen geführt. Gefordert wird unter anderem eine Rahmenvereinbarung mit den beiden Leitungsanbietern UTA und der Telekom Austria.

Kritik an "Peering Point"
Das geplante Projekt "Peering Point" war in den letzten Wochen gleich mehrfach im Zentrum der Kritik gewesen.
Hinter der irreführenden Bezeichnung "Peering Point" verbirgt sich die Tatsache, dass es sich weniger um einen Punkt zum Datenaustausch als um ein komplexes, geschlossenes Netzwerk handelt, dessen Schaltzentrale alle Datenflüsse kontrolliert.
Damit würden alle Daten aus den Arztpraxen Österreichs über ein von Sozialversicherung und Ärztekammer betriebenes Intranet laufen.
In den Unterlagen der Projektgruppe E-Card wird "Content Scanning des Datenverkehrs" explizit als eine der Aufgaben des "Peering Point" angeführt.
