Patentstreit gefährdet Musik-Downloads
Rund um die Verwertungsrechte für Musik auf den Handys ist aus einem schwelenden Konflikt offener Streit geworden. Der mächtige Weltverband der GSM-Betreiber [GSMA] droht die Kooperation für einen weltweit einheitlichen Standard zu kündigen.
Gegner des Weltverbands, der 300 internationale Telekoms vertritt, ist die MPEG-Licensing Authority, eine Verwertungsfirma für Patenthalter. Dahinter steht wiederum ein Konsortium aus den Elektronikriesen Sony, Matsushita und Philips, das vor allem Patente aus Musikkompression, Methoden und Formate hält.
Zu diesen drei Großen kommen zwei kleine Firmen namens InterTrust und Contentguard, die Patente auf Software-Lösungen besitzen, die verhindern sollen, dass ein via Handy gekauftes Musikstück umgehend auf Tauschbörsen landet [Digital Rights Management, DRM]
Für den Verbraucher bedeutet Digital Rights Managment vor allem, was er mit den Musikstücken nicht oder nur eingeschränkt machen darf.

Patenthalter schneidet mit
Dafür verlangen die Patenthalter pro musiktauglichem Handy einen Dollar und einen bestimmten Prozentsatz der Download-Gebühren. Dazu kommen noch die eigentlichen Gebühren der Musikindustrie für jeden Titel. Die GSM-Betreiber finden das Ansinnen "exzessiv teuer und kurzsichtig" und unpraktisch in der Abwicklung.
Ein zentrales "Clearinghouse" - ein riesiges Datenklärwerk zur Abrechnung zwischen Musikkonzernen und Mobilfunkern - ist Letzteren ebenso ein Dorn im Auge.
Erst in der letzten Woche hatte ein weiterer Weltverband, das Mobile Entertainment Forum, die Vorschläge des Patentkonsortium als einen Anschlag auf die ökonomischen Grundlagen des mobilen Musikgeschäfts bezeichnet
Das mobile Musikgeschäft
Der Hintergrund des erbitterten Feilschens um die Erträge des
mobilen Musikgeschäfts ist die Beliebtheit der Musik-Downloads, die
alle Erwartung doch deutlich übertroffen haben. Für den
vergleichsweise winzigen Markt Österreich haben allein die Kunden
von "3" 2004 mehr als eine Million Musikvideos heruntergeladen

