Preisschlacht auf dem Handymarkt
Einen Tag vor dem offiziellen Start des neuen Diskont-Anbieters Ewave, einer hundertprozentigen Tochter von One, der Nummer drei auf dem Handymarkt, gab die Nummer vier tele.ring einen neuen "Kampftarif" bekannt.
Ab 1. April soll das neue Modell "Formel 10" für "Einfachheit im Tarifdschungel" sorgen. "Mit österreichweiter Telefonie in alle Netze um zehn Cent pro Minute und ohne Grundgebühr sind wir deutlich billiger als der Mitbewerb. Das ist aber keine Reaktion auf den kolportierten neuen Mitbewerber, die Werbespots sind schon lange abgedreht", erlärte tele.ring-Chef Michael Krammer Donnerstag Nachmittag.
"Ein zusätzlicher Mitspieler würde den Wettbewerb am heimischen Markt weiter verschärfen. Aber egal, wie viel echte oder virtuelle Mobilfunkanbieter noch starten, wir werden Preisführer bleiben", sagte Krammer, der keinen Platz für eine weitere Billig-Marke sieht.
Es würden schließlich bereits sechs Unternehmen um die Gunst der Kunden kämpfen.
Tele2-UTA als Mobilfunker
Neben den fünf Betreibern vom Mobilfunknetzen ist Tele2-UTA als
"Mobile Virtual Network Operator" Untermieter im Netz von One.
Tele2-UTA hatte am Donnerstag neben dem erwarteten Personalabbau
bekannt gegeben, in allen Geschäftsfeldern weiter zu expandieren.

Die Zahlen von tele.ring
Tele.ring hat im Geschäftsjahr die Zahl seiner Handykunden um 43 Prozent auf 904.000 erhöht. Der Umsatz von tele.ring stieg 2004 um 47 Prozent auf 479,4 Mio. Euro [Vorjahr: 326 Mio. Euro], das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen [EBITDA] vervierfachte sich von 28,2 auf 121,2 Mio. Euro, der Nettowgewinn nach US GAP wird mit rund 87 Mio. Euro beziffert.
Insgesamt baute tele.ring seinen Marktanteil von 8,7 Prozent im Jahr 2003 auf 11,4 Prozent im Vorjahr aus. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um zehn Prozent auf 576, für heuer ist ein "sehr moderates Wachstum" geplant.
Der durchschnittliche Umsatz pro Handykunde und Monat [ARPU] liegt konstant bei knapp über 40 Euro, werde aber mittelfristig sinken, erklärte der tele.ring-Chef.
T-Mobile
Der Preiskampf in Österreich ist T-Mobile im Vorjahr teuer zu
stehen gekommen. Ein leichter Umsatzrückgang und ein Drittel weniger
Gewinn, das ist die Bilanz für 2004.

3 hat den höchsten ARPU
Hutchison 3G [Drei], die Nummer fünf auf dem Handymarkt, hat am Donnerstag ebenfalls gute Zahlen bekannt gegeben. In Österreich wuchs man im 1. Quartal 2005 um 20 Prozent auf 240.000 Kunden.
Das ARPU der Österreich-Tochter des Hongkonger Konzern war 2004 mit 62,18 Euro pro Kunde und Monat nicht nur weit höher als das aller anderen österreichischen Mobilfunkunternehmen. 3 Österreich führt damit auch im eigenen Konzern, der mit 30. März 2005 seine Gesamtkundenzahl auf über acht Millionen Kunden weltweit steigern konnte.
Das entspricht einem Quartalszuwachs von über 1,7 Millionen Neukunden im ersten Viertel des laufenden Jahres.