28.03.2005

NEXT STEP

Einigung bei Windows ohne Media Player

Der US-Softwarekonzern Microsoft wird nach eigenen Angaben alle Hauptauflagen der EU bei der vereinfachten Version seines Betriebssystems Windows umsetzen.

"Wir haben heute die Kommission informiert, dass wir alle wichtigen Änderungen akzeptieren, die sie bei Windows-Version ohne Media Player gefordert hatte", erklärte Microsoft-Anwalt Horacio Gutierrez am Dienstag.

Zudem haben sich beide Seiten für die vereinfachte Version des Microsoft-Betriebssystems Windows auf die Bezeichnung "Windows XP Home Edition N" verständigt. Das "N" stehe für "No Media Player".

Zweifel an gewähltem Namen

Die Modifikationen schlössen technische Änderungen und Entfernung von Warnhinweisen ein, dass bestimmte Software-Produkte ohne Media Player nicht funktionierten, sagte Gutierrez weiter.

"Wir haben aber einige Zweifel an dem gewählten Namen, weil wir befürchten, er könnte Verwirrung über das Produkt bei den Verbrauchern stiften", so Gutierrez.

Der Konzern werde aber den von der Kommission gewählten Namen nutzen, um den Prozess zu beschleunigen.

"Hinter diesem Fall steckt mehr als nur der Name", meinte jedoch eine Kommissionssprecherin.

Vor wenigen Tagen Rüge erteilt

Erst vor wenigen Tagen hatte die Kommission bezweifelt, dass Microsoft seinen Konkurrenten ausreichend entgegenkomme, um Auflagen der Wettbewerbsbehörde zu erfüllen.

Die Kommission hatte Microsoft neben einer Verhängung einer Geldstrafe von 497 Millionen Euro unter anderem verpflichtet, Konkurrenten Zugang zu Teilen seiner Server-Software zu geben, damit diese ihre Programme mit Microsoft-Servern verbinden können.

Nachdem ein EU-Gericht die Aussetzung der Auflage ablehnte, hatte Microsoft deren Umsetzung zugesagt.