17.02.2005

3GSM 2005

Smartphones erobern den Handymarkt

Ein Handy kann mehr als nur telefonieren: Das ist wohl die Botschaft, die die rund 40.000 Besucher der am Donnerstag zu Ende gehenden Mobilfunkmesse 3GSM World Congress von Cannes mit nach Hause nehmen.

Die Hersteller der Geräte setzen derzeit insbesondere auf Musik - und selbst das ist nur ein Anreiz von vielen, der die Handynutzer für den Umstieg auf Smartphones, die Alleskönner unter den Mobilfunkgeräten, begeistern soll.

Überraschend hatten der finnische Handyhersteller Nokia und der Software-Gigant Microsoft auf der weltgrößten Mobilfunkmesse ihre Zusammenarbeit bei Musikangeboten bekannt gegeben. Künftig ist es möglich, Musiktitel direkt auf das Handy zu laden und sowohl auf dem Handy als auch dem PC abzuspielen - vorausgesetzt der Heimcomputer wird mit Windows XP betrieben.

130 Millionen verkaufte Geräte bis Ende 2008

Smartphones sind bereit für den Massenmarkt, glaubt die Branche. Die International Data Corporation [IDC] rechnet mit 130 Millionen verkaufter Geräte bis Ende 2008. "Die Preise werden immer weiter fallen", sagt Nokia-Manager Mauri Metsäranta. Das werde zu einer zunehmenden Verbreitung von Smartphone-Geräten beitragen.

"Auch die Netzprovider forcieren den Verkauf von Smartphones." Sie hätten die Vorteile der Geräte erkannt: Die Unternehmen wüssten, dass sich mit Smartphones mehr Einnahmen generieren lassen und schätzten die besseren Möglichkeiten der providerspezifischen Einstellungen.

Zudem können die Geräte für immer mehr Funktionen benutzt werden. Sie können als Navigationssysteme fungieren, Musik abspielen, Adressen und Termine verwalten - und dienen zunehmend auch als Massenspeichergerät.

Die miniSD-Speicherkarte kommt in zahlreichen Mobiltelefonen sowie Kameras und MP3-Playern zum Einsatz. IDC rechnet damit, das bereits 2006 mehr als 258 Millionen Handys über einen Karteneinschub verfügen werden.

Wenn die Branche 2006 zum nächsten 3GSM World Congress zusammenkommt, trifft man sich nicht mehr an der Cote d'Azur. Cannes ist zu klein geworden, nächster Austragungsort wird Barcelona, das die doppelte Ausstellungsfläche und günstigere Preise bietet.