02.02.2005

HANDYNETZE

KSV plant "Schlechtkunden"-Datenbank

Der Kreditschutzverband von 1870 [KSV] plant eine österreichweite Datenbank, die alle "Schlechtkunden" aus dem Telekom-Bereich umfassen soll.

Mobilfunker und alternative Telekom-Betreiber sind aufgefordert, die Stammdaten ihrer Kunden mit schlechter Zahlungsmoral in einen zentralen Datenpool einzugeben. Grund für die Maßnahme ist die Bekämpfung des [Klein-]Betrugs vor allem bei Mobilfunkunternehmen.

Zu diesem Zweck soll eine "flächendeckende Teilnahme des gesamten Sektors an der Warenkreditevidenz des KSV" erreicht werden. Das heißt, die bestehende Datenbank von "Schlechtkunden" aus dem Versandhandel soll um Datenfelder aus dem Telekom-Bereich erweitert werden.

Widerspruch zum Telekom-Gesetz

Bereits in der geplanten, ersten Phase ergibt sich allerdings ein Widerspruch zum bestehenden Telekom-Gesetz [TKG]. Paragraf 96 etwa besagt, dass Stammdaten von Kommunikationsteilnehmern nur dann übermittelt werden dürfen, wenn das für die Erbringung der Kommunikationsdienstleistung durch den Anbieter erforderlich ist.

Das ist im Falle eines "Telekom-Datenpools" naturgemäß nicht gegeben.

"Bewegung von Personen am Markt"

Um die Aussichten auf eine Genehmigung durch die Datenschutzkommission "zu erhöhen", schlägt der KSV vor, "mit einer eher geringen Datenmenge" zu beginnen und den Pool dann zu erweitern. Im weiteren Ausbau ist für das Projekt "Datenpool Telekom" auch die Aufnahme von Positivdaten vorgesehen.

Das heißt, man will in Zukunft auch sämtliche Neuanmeldungen im Telekom-Sektor registrieren.

Als besonderen Vorteil des geplanten Datenverbundes sieht man beim KSV "die Information über die Bewegung von Personen am Markt", die aus den unternehmensinternen Datenbanken der Anbieter eben nicht ersichtlich sei.