Linux-Migration in Wien wird konkret
Ab heuer können die Mitarbeiter [bzw. deren Abteilungsleiter] der Wiener Stadtverwaltung auf rund 7.500 der 16.000 Computerarbeitsplätze entscheiden, ob sie lieber das Betriebssystem und die Office-Software von Microsoft nutzen oder mit freier Software arbeiten wollen.
4.800 davon könnten statt Windows ein Debian-Linux einsetzen. Dies gab Brigitte Lutz vom Rechenzentrum der Wiener Stadtverwaltung [MA 14] am Freitag auf der Open Source Business Conference in Wien bekannt.
Die "österreichische Lösung" besteht laut Lutz aus "Wienux" und basiert auf einem Debian-Linux [Kernel 2.6.9-1] mit dem Desktop KDE 3.3. Als Office-Suite wird Open Office in der Version 1.1.3 fungieren. Im Netz sollen die Magistratsmitarbeiter in Zukunft mit Mozilla Firefox 1.0 surfen.
Wien und München werden beim Umstieg auf Linux eng zusammenarbeiten, auch wenn die Migration jeweils in anderen Schritten vollzogen wird.

Berührungsängsten vorbeugen
Ab sofort kann jeder Mitarbeiter der Stadtverwaltung vom zentralen Softwareverteiler Open Office abrufen und installieren. Für den privaten Gebrauch ist die Ausgabe von CD-ROMs mit OSS-Produkten vorbereitet.
Mit diesen begleitenden Maßnahmen sollen etwaige "Berührungsängste" gegenüber OSS langsam genommen werden. Die so gewonnen Erkenntnisse sowie der absehbare Fortschritt im OSS-Angebot werden eine neuerliche Evaluierung frühesten 2007 anstehen lassen. Den optimalen Zeitpunkt sieht Lutz Mitte 2006.
Die derzeitige Konfiguration besteht aus MS-Windows 2000 und MS-Office 2000 und kann zeitlich unbefristet genutzt werden. Der Microsoft-Support wird bis zum Jahr 2010 garantiert.