Tauschbörsen-Betreiber freigesprochen
Die südkoreanischen Betreiber der populären Musiktauschbörse Soribada können nicht für Urheberrechtsverletzungen ihrer Nutzer verantwortlich gemacht werden.
Das befand am Mittwoch ein Berufungsgericht in Seoul und sprach deshalb die beiden Brüder Yang Jung Hwan und Il Hwan vom Vorwurf frei, mit ihrer Filesharing-Plattform Soribada gegen das Urheberrechtsgesetz verstoßen zu haben.
Ein Gericht hatte die Klage der lokalen Musikindustrie gegen die Brüder bereits in erster Instanz vor knapp neun Monaten abgewiesen. Durch P2P-Plattformen, die es den Nutzern erlauben, Musik und Filme kostenfrei gegenseitig auszutauschen, sieht die Industrie seit langem ihre Umsätze gefährdet.
In Südkorea, wo alleine auf Grund der großen Durchdringung mit Breitbandanschlüssen die Uhren ein wenig schneller gehen, schließen immer mehr Musikgeschäfte ihre Pforten. 95 Prozent aller landesweiten Geschäfte mussten in den letzten fünf Jahren schließen, die CD-Verkäufe gingen um rund 50 Prozent zurück.

Bezahl-Services eingeführt
"Ich hoffe, die Nutzer verstehen das Gerichtsurteil nicht falsch und glauben, dass Online-Musik immer gratis ist", wurde Jung Hwan von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.
Die Brüder hatten Soribada vor vier Jahren eingeführt. Mittlerweile führte Soribada neue Softwareversionen ein, die für das Herunterladen von Musikdaten zum Teil eine Bezahlung verlangen.