10.01.2005

FELD & EFFEKT

Nano-Röhren für billigere Flachbild-TVs

Mehrere Unternehmen arbeiten derzeit daran, noch günstigere und leistungsfähigere Flachbildfernseher zu bauen.

Dabei setzen sie nicht auf herkömmliche LCD- oder Plasmavarianten, sondern auf eine relativ junge Technologie, genannt "FED" [field effect display].

FEDs verbrauchen weniger Energie als LCD- oder Plasmaschirme, weisen eine höhere Bildqualität auf und kosten dabei sogar weniger. Basis sind eine spezielle Kohlenstoffbeschichtung und eine hauchdünnes Vakuumfeld.

"Diese Nanoröhren-TVs bieten eine Bildqualität, wie sie sonst nur von herkömmlichen Röhrenbildschirmen erreicht wird", so Tom Pitstick, Marketingchef bei Carbon Nanotechnologies. "Alle großen Hersteller richten derzeit ihre Blicke auf diese Technologie".

Technologie mit Kinderkrankheiten

Die Technologie ist bis dato noch nicht ausgereift: Das Unternehmen Candescent beispielsweise hat in kurzer Zeit 600 Millionen Dollar in der FED-Forschung verbrannt und muss nun um sein Überleben kämpfen. Eine weitere Hürde ist die abwartende Haltung der TV-Hersteller, die erst kürzlich massiv Geld in LCD-Fertigungsanlagen investiert haben.

FEDs funktionieren wie eine Kreuzung zwischen LCD und herkömmlichen Röhrenmonitoren [CRT]. In CRTs beschießt eine Elektronenkanone eine speziell beschichtete Fläche und erzeugt so das Bild. Für einen ungestörten Weg der Elektronen sorgt ein vakuum in der Röhre. Bei LCDs hingegen steuern Transistoren einzelne Bildpunkte in den Grundfarben Rot, Blau und Grün.

Bindemittel für Diamantstaub

Als Beschichtung kommt Kohlenstoff, meist in der Form von Diamantenstaub, zum Einsatz. Bindemittel für den Staub sowie der Erhalt des Vakuums stellen noch die größten Hürden in der Produktion dar.

Ansonsten überwiegen die Vorteile - FEDs benötigen nicht nur weniger Energie, sondern bestehen auch aus weniger Teilen als beispielsweise LCD-Schirme. Dies bedeutet in der Massenproduktion große Einsparungen. Die Größe der Panels ist variabel - es lassen sich Größen zwischen fünf und 250 Zentimetern Bilddiagonale fertigen.