Biometrie-Markt boomt ab 2006
Trotz der beschlossenen Einführung von Fingerprints im Pass steht der weltweiten Biometrie-Branche im kommenden Jahr noch kein Boom bevor. Der weltweite Umsatz im Bereich "E-Borders" - Pässe und Visa mit biometrischen Daten - steigt laut Prognose der auf Biometrie spezialisierten Marktforscher von Acuity zwar 2005 um etwa hundert Prozent gegenüber 2004.
In Zahlen betrachtet sieht dieses Wachstum schon weniger beeindruckend aus: Der Weltumsatz im Bereich "E-Borders" wird 2005 gerade mal eine Milliarde Dollar erreichen. Ab 2006 soll laut Acuity dann der große Sprung auf vier Milliarden USD erfolgen, 2009 wird laut Forecast dann an der Zehmilliarden-Marke gekratzt.
Der Haken für die reinen Biometrie-Unternehmen an dieser Rechnung ist, dass sich die Zahlen auf Gesamtlösungen beziehen. In dieser Forecast sind neben den reinen Biometrie-Umsätzen nämlich auch jene der Funkchip-Hersteller [recte "kontaktlose Smartcards"] enthalten, ebenso wie die Umsätze in den Bereichen Consulting, Integration und Service der neuen Kontrolltechnologien.
In Deutschland erwartet Soreon Research, dass sich die momemtan eher vernachlässigbaren Biometrie-Umsätze von 12 Millionen Euro durch Großaufträge des Bundes in den nächsten Jahren vervielfachen.

Wer gut verdienen wird
Der enorme Umsatzschub durch die europaweite Einführung der Fingerabdrucks-Pässe- auch in den USA steht Selbiges bevor - wird sich ganz unterschiedlich aufteilen.
Unschwer vorauszusagen ist, dass der Löwenanteil bei anderen Hardware-Lieferanten [Chips, Pass-Lesegeräte], Systemintegratoren, Datenbankherstellern und Consultern hängen bleiben wird.
Der weitaus größte Aufwand ist es, die neu anfallenden Biometrie-Datensätze in bestehende Datenbank-Strukturen so einzubinden, dass sich Abfragezeiten und Zahl der falschen Treffer in definierten Grenzen halten.
Ähnliches dürften auch die Börsianer erwarten, denn die Aktien der seit Jahren börsennotierten US-Firmen Viisage und Identix zeigen weiterhin eine sehr mäßige Performance. Fünf Jahre nach dem Börsengang liegen die Papiere entweder knapp über bzw. unter dem jeweiligen Ausgabekurs.
