17.12.2004

KARTELLSTREIT

EU-Entscheid im Fall Microsoft naht

Im Kartellverfahren der EU gegen Microsoft soll bis Montag eine Entscheidung fallen, ob die von der EU beschlossenen Sanktionen auf Antrag des Software-Konzerns ausgesetzt werden.

Weil der endgültige Einspruch mehrere Jahre dauern könnte, wären die Konsequenzen einer Ablehnung seitens des Präsidents des Gerichts Erster Instanz bei der EU, Bo Vesterdorf, gewichtig.

Konkret geht es um eine Windows-Version ohne Media-Player und die Offenlegung von Schnittstellen für Mitbewerber.

Vesterdorf kann dabei entweder alle oder auch nur einen Teil der Sanktionen aufheben.

Real Networks als letzter Unterstützer

Microsoft hofft, dass die bevorstehende Entscheidung die beiden Seiten zurück an den Verhandlungstisch bringt, doch seitens der EU will man sich derzeit noch alle Optionen offen halten.

Die Entscheidung kommt etwa einen Monat, nachdem Microsoft auch die zwei Langzeit-Unterstützer Novell und CCIA [Computer and Communications Industry Association] mit außergerichtlichen Zahlungen dazu brachte, sich aus dem Fall zurückzuziehen.

Der letzte große Unterstützer der EU in dem Fall bleibt Real Networks, Hersteller des mit Microsoft stark konkurrierenden Real Media Players.