ÖIAG startet TA-Verkauf über Börse
Die ÖIAG hat am Donnerstag, wie bereits erwartet, die Privatisierung von weiteren 17 Prozent der Telekom Austria [TA] eingeleitet.
Die 85 Millionen Aktien werden im Rahmen eines "Accelerated Bookbuilding"-Verfahrens über die Börse an nationale und internationale institutionelle Investoren verkauft.
Kreisen zufolge soll die festgesetzte Preisspanne zwischen 12,80 und 13,05 Euro je Aktie liegen. Der endgültige Preis je Aktie muss am Freitagvormittag vom ÖIAG-Aufsichtsrat abgesegnet werden.
Erlös von 1,1 Mrd. Euro
Der Finanzminister kann daher mit einem Privatisierungserlös
zwischen 1,09 und 1,1 Mrd. Euro rechnen.

"Größte Aktienemission der Geschichte"
Die ÖIAG hielt bis dato 47,2 Prozent [inklusive bereits begebener fünfprozentige Wandelanleihe] an der TA, der Rest stand in Streubesitz. Laut Privatisierungsauftrag muss die ÖIAG die TA bis 2006 "bis zu 100 Prozent privatisieren".
Bei der jetzigen Transaktion handelt es sich laut ÖIAG um die "größte Aktienemission in der Geschichte des österreichischen Kapitalmarktes", selbst der Börsengang der TA sei vom Wert her geringer gewesen.
Bisher seien auf dem österreichischen Kapitalmarkt nur Transaktionen von bis zu einer Mrd. Euro getätigt worden.
Mit der Abwicklung der Transaktion wurden JPMorgan und Morgan Stanley als "Global Book Runner" und die österreichischen Banken RCB und Bank Austria Creditanstalt [BA-CA] als "Co-Lead-Manager" befasst.
Konkreter Ablauf
Konkret wird im Laufe des Tages ein Buch mit den Bestellungen der Investoren erstellt, gereiht nach Menge und Preis der georderten Aktien. Die ÖIAG beabsichtigt nach eigenen Angaben eine möglichst breite Streuung und regionale Verteilung der Aktien.
Am Donnerstagabend werden die Orders dann unter die Lupe genommen und zugeteilt, wobei die "Qualität" des Investors eine große Rolle spielt. Demnach ist es relevant, ob ein Investor die Aktien sofort wieder verkaufen würde oder sich als stabiler Aktionär erweist.
Bei der Zuteilung der Aktien wird schließlich von den Banken ein Durchschnittspreis ermittelt, der noch vom ÖIAG-Aufsichtsrat bestätigt werden muss.
Milliardendeal in Bulgarien
Die TA steht aktuell vor einem Milliardendeal in Bulgarien, dort
soll die bulgarische Handyfirma Mobiltel um 1,6 Mrd. Euro übernommen
werden.
