Prüfung von MS-DRM-Deal ausgesetzt
Die Europäische Kommission hat einem Sprecher zufolge die Prüfung der von Microsoft und Time Warner gemeinsam angestrebten Übernahme des Kopierschutz-Herstellers ContentGuard ausgesetzt.
Die Voraussetzungen für die geplante Transaktion hätten sich völlig geändert, seit der französische Technologiekonzern Thomson sich am 22. November Microsoft und Time Warner angeschlossen habe, sagte Kommissionssprecher Jonathan Todd in Brüssel.
Die Änderung sei der Kommission jedoch bisher nicht formell mitgeteilt worden.
Die Auswirkung der Teilnahme von Thomson an der ContentGuard-Übernahme ließen sich erst dann beurteilen, wenn der EU bekannt sei, wie die Transaktion strukturiert werden solle.

Marktdominanz beim Kopierschutz
Die Kommission befürchtete zunächst, durch den Erwerb von ContentGuard könnte Microsoft eine dominierende Marktstellung im Bereich Kopierschutz [DRM] erreichen oder diese zumindest deutlich stärken.
Sie startete deshalb eine viermonatige Überprüfung des geplanten Geschäfts, die Entscheidung sollte bis spätestens 6. Jänner fallen.
ContentGuard war zeitweise mehrheitlich im Besitz des Kopiererherstellers Xerox, der wiederum den Großteil der Basis-Technologie des Unternehmens zur Verfügung gestellt hatte. Mittlerweile hält Xerox aber nur noch als Kapitalanleger einen kleinen Anteil an ContentGuard.