Spammer mit eigenen Waffen schlagen
Erstmals sollen sich Internet-Nutzer gegen unerwünschte E-Mails selbst zur Wehr setzen können.
Der Portal-Betreiber Lycos Europe hat dafür am Donnerstag in Hamburg eine neue europaweite Kampagne angekündigt. Mit Hilfe eines Bildschirmschoners sollen genervte Internet-Nutzer künftig kollektiv zurückschlagen können.
Über den Bildschirmschoner sollen massenweise gezielt Anfragen an ausgewählte Spam-Versender geschickt werden, die die Server der Verursacher in die Knie zwingen sollen. Diese Methode ist, wenn sie mit schlechten Absichten angewandt wird, auch als "Distributed Denial of Service"-Attacke [DDoS] bekannt.
Spammer einschlägig bekannt
Oftmals seien die Versender von Spams einschlägig bekannt, sagte
Malte Pollmann von Lycos Europe. Da manche jedoch ihre Server zum
Beispiel irgendwo in China aufstellen, könne man ihrer nur schwer
habhaft werden.
Arbeitnehmer wünschen Spam zum TeufelKein Kavaliersdelikt
Das Versenden von Spam sei aber längst kein Kavaliersdelikt mehr, ergänzt Piegsda-Rohowski von Lycos Germany. Die Massenmails richteten bereits volkswirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe an.
Lycos Europe will im Zuge der Kampagne "Make Love not Spam" den Bildschirmschoner vom 1. Dezember an in acht Ländern zum Download bereitstellen. Sobald der eigene Rechner zu Hause nicht benutzt wird, startet der Bildschirmschoner automatisch Seitenabrufe an bekannte Spam-Adressen.
Nutzer bleiben anonym
Die so genannten Requests werden über Lycos-Server umgeleitet,
damit die Nutzer anonym bleiben. Je mehr Leute das kleine Programm
nutzen, desto größer wird das Datenaufkommen auf den ausgewählten
Spam-Seiten. Dadurch sollen die Spam-Server nicht nur langsamer
werden, sondern den Betreibern durch das hohe Datenaufkommen auch
hohe Kosten entstehen.
Bill Gates bekommt vier Millionen Spam-Mails täglich
