TA-Aufsichtsrat genehmigt Übernahmepläne
Bei der überraschend einberufenen Aufsichtsratsitzung der Telekom Austria wurden am Donnerstag "die Rahmenbedingungen definiert, mit denen der Vorstand in Verhandlung um den Erwerb der MobilTel-Anteile treten kann", sagte TA-Sprecher Martin Bredl.
Das heisst, die Entscheidung ist gefallen, wieviel Geld Telekom-Chef Heinz Sundt zur Verfügung stehen wird, um den bulgarischen Handynetzbetreiber Mobiltel zu übernehmen. Naturgemäß hielt sich die TA über das Ausmaß der Kriegskasse bedeckt, kolportiert werden 1,5 Milliarden Euro. Weniger hätte angesichts der starken Mitbewerber um diese Akquisition auch keinen Sinn.
Nach der Anhebung der Kurs- und Gewinnprognosen war die Telekom Austria [TA] neben der Erste Bank der am stärksten gehandelte Titel an der Wiener Börse.
Das Plus betrug 0,81 Prozent. Dass sich der Höhenflug [12,44 Euro] in Grenzen hielt, ist auf die Unsicherheit rund um hohe Ausgaben der TA für die bevorstehende Übernahme der bulgarischen MobilTel zurückzuführen.
Am Nachmittag ging der Umsatz mit dem TA-Papier radikal zurück. Die Anleger warteten auf Ergebnisse der Aufsichtsratssitzung.
In einer überraschend einberufenen außerordentlichen Aufsichtsratssitzung will sich TA-Chef Heinz Sundt heute prinzipiell grünes Licht für die Totalübernahme der MobilTel geben lassen.

Kursziel von 14,40 Euro
Nach der Erste Bank hatte auch die Raiffeisen Centro Bank [RCB] Gewinnschätzungen und Kursziel für die TA angehoben. Für 2004 erwarten die Analysten nun einen Gewinn von 0,40 statt der bisher genannten 0,37 Euro je Aktie, wie aus einer aktuellen Analyse des Instituts hervorgeht.
Die Schätzung für den Gewinn wurde von 0,60 auf 0,65 Euro je Anteilsschein angehoben, das Kursziel für die TA-Aktien wurde von 13,70 auf 14,40 Euro erhöht. Die Anlageempfehlung "Kauf" wurde hingegen beibehalten.
Angesichts dieser positiven Einschätzung kritisierte die SPÖ den geplanten Verkauf von 17 Prozent der Anteile der Staatsholding ÖIAG an der TA. Bundeskanzler und Finanzminister wollten die TA-Anteile der Republik um zwölf Euro verschleudern.
