25.11.2004

MUSIK

Durchbruch für legale Tauschbörsen

Das Jahr 2005 könnte das Jahr des legalen und damit auch kommerziellen Durchbruchs für P2P-Musiktauschbörsen werden.

Zumindest setzen drei der größten Musik-Konzerne neben legalen Downloadservices auch verstärkt auf File-Sharing-Systeme auf P2P-Basis.

So haben die Labels Universal Music, Sony BMG und Warner Music ihre Musikkataloge an Wurld Media lizenziert. Das im US-Bundesstaat New York ansässige Startup-Unternehmen will Anfang 2005 die File-Sharing-Software Peer Impact auf den Markt bringen.

Neben Wurld Media stehen auch die Unternehmen Snocap und Mashboxxx in den Startlöchern für legale Online-Tauschbörsen - ebenfalls mit Unterstützung der Musikindustrie.

Songs erst kaufen, dann tauschen

"Zurzeit ist der Online-Medienmarkt gespalten zwischen autorisierten Paid-Download-Diensten und unautorisierten Free-Services", so Wurld Media-Chef Greg Kerber. Der Konsument stehe irgendwo in der Mitte und genau dort will sich Peer Impact nun positionieren.

Details zu der Software und auch der anvisierte Verkaufspreis der Songs sind bisher nicht bekannt. Klar ist aber, dass die Software den Usern erlaubt, Musik, Videos und andere Dateien zu kaufen und auch zu tauschen.

Künstler und Rechteinhaber werden eine "Abgeltung" für jede Datei erhalten, die im System geteilt werde.

Es werde jedenfalls nur lizenziertes oder Material aus der Public Domain in dem P2P-Netzwerk von Peer Impact verfügbar sein. Eine Bestätigung von Seiten der Labels gibt es derzeit aber noch nicht.

Immer mehr Kooperationen

Die Meldungen über Gespräche der Musikindustrie mit Anbietern neuer File-Sharing-Services häufen sich jedoch in letzter Zeit.

So hat Universal Music seinen Musikkatalog auch an Snocap lizenziert. Das Unternehmen von Napster-Gründer Shawn Fanning hat sich auf das Filtern illegaler Inhalte aus P2P-Systemen spezialisiert.

Sony BMG führt laut Medienberichten Gespräche mit einem Unternehmen, das im Januar 2005 mit der File-Sharing-Software Mashboxx auf den Markt kommen will.

Mit mehr legalen Musikangeboten im Internet hoffen die Labels die User von illegalen Tauschbörsen wie Grokster und KaZaA fern zu halten.