05.11.2004

TAUSCHBÖRSEN

"Aktion scharf" der US-Filmindustrie

Die US-Filmstudios werden wie angekündigt im Laufe des Monats Klagen gegen Filesharer von unrechtmäßig kopierten Filmen einreichen.

Dan Glickman, der neue Chef des US-Industrieverbands Motion Picture Association of America [MPAA], meinte, die Klagen wären jetzt notwendig, bevor immer mehr Breitbandverbindungen den Tausch von Filmen über das Netz "außer Kontrolle" geraten lassen würden. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, meinte Glickman.

Glickman wollte keine Zahlen nennen, Kreise sprachen aber von Hunderten Klagen in der ersten Runde. Pro Download sollen bis zu 30.000 Dollar [23.300 Euro] fällig werden, bis zu 150.000 [116.514] wenn die Tat als willentlich bewiesen werden kann.

Imageverlust

Wie die Musikindustrie beklagt auch die Filmindustrie Umsatzausfälle durch den illegalen Tausch von urheberrechtlich geschützten Filmen, von bis zu drei Milliarden Dollar [2,3 Milliarden Euro] weltweit ist dabei die Rede.

Bis dato hat sich die US-Filmindustrie in Bezug auf Klagen zurückgehalten, da sie nicht den aggressiven Weg der US-Musikindustrie einschlagen wollte und sich auch vor möglicher schlechter Publicity fürchtete.

Fred von Lohmann von der Electronic Frontier Foundation sieht keinen Erfolg in solchen Maßnahmen, die Musikindustrie habe mit der Strategie das Taschen von Musik über Tauschbörsen auch nicht sichtbar eindämmen können.