Philips will Chip-Werke umstrukturieren
Der niederländische Elektronikkonzern Philips Electronics will die Wettbewerbsfähigkeit seiner europäischen Halbleiterwerke durch längere Arbeitszeiten steigern.
Durch die Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf mindestens 40 von derzeit 35 Stunden sollen die Arbeitskosten in den deutschen Werken mit zusammen rund 3.400 Beschäftigten um 25 Prozent gesenkt werden, bestätigte ein Sprecher des drittgrößten europäischen Chipherstellers am Dienstag. In Deutschland werde darüber bereits verhandelt.
Noch keine Gespräche in den Niederlanden
In den Niederlanden seien die Gespräche noch nicht aufgenommen
worden. Die niederländische Gewerkschaft FNV geht davon aus, dass
Philips im Werk Nijmegen die wöchentliche Arbeitszeit von 38 auf 40
Stunden ausweiten will.

Euro-Anstieg schwächt Konkurrenzfähigkeit
Was die Philips-Chipsparte brauche, seien Innovationen, eine Verbesserung der betrieblichen Abläufe und strategische Investitionen, schlagen Betriebsrat und Gewerkschaft vor.
Die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Chip-Fabriken von Philips ist durch den deutlichen Anstieg des Euro zum Dollar um rund 30 Prozent schwächer geworden. Da die Halbleiterbranche in Dollar abrechnet, macht ein schwächerer Dollar die Produktion an Euro-Standorten zu teuer für den weltweiten Wettbewerb.