TA verlängert Verträge aller Vorstände
Überraschung bei der Telekom Austria [TA]: Der Aufsichtsrat hat - entgegen allen Ablösespekulationen im Vorfeld - alle vier Vorstandsmandate verlängert, teilte die TA am Dienstag im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung mit.
Die Verträge von Vorstandsvorsitzendem Heinz Sundt und von Finanzvorstand Stefano Colombo werden dabei um jeweils zwei Jahre verlängert, Festnetz-Vorstand Rudolf Fischer und Mobilfunk-Vorstand Boris Nemsic sollen auf die Dauer von fünf Jahren bestellt werden.
Nemsic wird stellvertretender Vorsitzender
Nemsic werde darüber hinaus zum stellvertretenden Vorsitzenden
des Vorstandes ernannt. Die Verlängerung der Verträge trete nach
Ablauf der bisherigen Funktionsperiode ab April 2005 in Kraft.

Einstimmige Entscheidung
Die Entscheidung über die Bestätigung und Verlängerung aller vier Vorstandsmandate in der TA sei im Aufsichtsrat einstimmig getroffen worden, betonte Aufsichtsratspräsident und Vorstand der Staatsholding ÖIAG, Peter Michaelis, im Anschluss an die Sitzung.
Die Entscheidung sei "ein gutes Signal und ein Zeichen nach außen", so Michaelis. Mit der Verlängerung sei der "Wertschätzung der bisher geleisteten Arbeit des Vorstands Ausdruck verliehen" worden, damit werde strategische und operationale Kontinuität sichergestellt und für künftige Herausforderungen vorgesorgt.
Der Entscheidung des Aufsichtsrats waren massive Ablösespekulationen über einzelne Vorstandsmitglieder vorangegangen. In den vergangenen Wochen soll vor allem Finanzminister Karl-Heinz Grasser bei Generaldirektor Sundt auf eine Ablöse gedrängt haben.
"Finanzministerium hat keine Organfunktion"
"Das Finanzministerium hat keine Organfunktion in der Telekom
Austria", betonte Michaelis am Dienstag dazu. Die Entscheidung sei
ausschließlich im Aufsichtsrat zu treffen gewesen. Der Aufsichtsrat
habe "alle Für und Wider" dieser Entscheidung abgewogen.

Der TA-Vorstand war in den vergangenen Tagen geschlossen medial in die Offensive gegangen und hatte sein künftiges Strategiekonzept, das auch eine Südosteuropa-Expansion und den Ausbau von neuen Technologien im Festnetz umfasst, vorgestellt.